Condor: „Wieder näher an Reisebüros heranrücken“

Condor-Zentrale in Neu-Isenburg: Der Ferienflieger will wieder mehr in Reisebüros investieren. Foto: rie
Condor-Zentrale in Neu-Isenburg: Der Ferienflieger will wieder mehr in Reisebüros investieren. Foto: rie
Vertriebschef Paul Schwaiger (links) und Einzelplatz-Leiter André Horn. Foto: rie
Vertriebschef Paul Schwaiger (links) und Einzelplatz-Leiter André Horn. Foto: rie

Nach fast zwei Jahren Überlebenskampf haben sich die Turbulenzen rund um Condor in den letzten Monaten gelegt. Jetzt stehen auch wieder andere Themen im Vordergrund. Eines davon ist die Zusammenarbeit mit dem stationären Vertrieb, die der Ferienflieger mit mehreren Maßnahmen intensivieren möchte. „Wir wollen an die Reisebüros wieder näher heranrücken“, betont Vertriebschef Paul Schwaiger im Gespräch mit touristik aktuell.

Außendienst wird wieder vergrößert

Als wichtigsten Schritt kündigt André Horn, der bei Condor das Einzelplatzgeschäft verantwortet, die baldige Aufstockung des Außendienstes an: „Condor wird künftig wieder deutlich aktiver in den Regionen. Dazu vergrößern wir innerhalb des ersten Halbjahres unseren Außendienst auf sieben regionale Verkaufsleiter.“ Diese sollen Reisebüros und kleine Reiseveranstalter in allen Teilen des Landes betreuen.

Konkret wird je ein Außendienstler für Nord-, West- und Ostdeutschland zuständig sein, im Süden soll es je einen Mitarbeiter für den Südosten und Südwesten geben. Die verkaufsstarke Region Mitte mit der Condor-Heimatbasis am Flughafen Frankfurt werden zwei Vertriebsprofis betreuen. Momentan hat die Airline den deutschen Markt in fünf Verkaufsbezirke aufgeteilt. Bereits seit vergangenem Jahr an Bord ist ein neuer Kollege für die Vermarktung des Segments „Visit Friends & Relatives“ (VFR).

Inforeisen mit dem neuen Langstreckenflieger

Weiterhin geplant ist laut Horn die Rückkehr „zu klassischen Maßnahmen der Verkaufsförderung wie Kundenabende oder kleine Reisemessen“. Und Schulungen, die wegen Corona in großen Teilen digital absolviert wurden, sollen wieder persönlicher werden: „Den A330 Neo zum Beispiel will Condor mit Peps oder Look & Feel-Reisen ausführlich vorstellen, denn der neue Langstreckenflieger stößt beim Counter auf hohes Interesse“, erläutert der Vertriebs-Manager.

Obwohl Condor in den letzten Krisenjahren nicht mehr so stark am Counter engagiert war, sind die Reisebüros der Airline treu geblieben. „Es ist erfreulich, dass die Zahl der Agenturverträge mit derzeit 7.800 nur 200 unter dem Vorkrisenniveau von 2019 liegt, und wir bekommen momentan deutlich mehr An- als Abmeldungen“, berichtet Horn.

„Hungrig nach Infos aus erster Hand“

Allerdings sei es „auch nicht so, dass Condor komplett abgetaucht ist“, ergänzt Vertriebschef Schwaiger. Zum Beispiel seien trotz Pandemie in den letzten anderthalb Jahren zehn Info-Flugreisen durchgeführt worden, bei denen jeweils 150 Expedienten an Bord gewesen seien. „Schon da haben wir gemerkt, dass Reiseverkäufer durch die lange Durststrecke hungrig nach Infos aus erster Hand waren. Dem wollen wir nun wieder stärker Rechnung tragen.“

Das gesamte Interview mit Paul Schwaiger und André Horn, bei dem es auch um die Aussichten für den kommenden Sommer und die neue Ferienflug-Konkurrenz Eurowings Discover geht, lesen Sie im Themenschwerpunkt Airlines/Airports in der aktuellen Ausgabe von touristik aktuell (ta 09-10/2022). Diese kann auch kostenlos als E-Paper gelesen werden.

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