Lufthansa: NDC-Kanal Farelogix sorgt für Frust

Lufthansa-Tickets über das NDC-Tool Farelogix zu buchen kann für Vertriebspartner nervenaufreibend sein
Lufthansa-Tickets über das NDC-Tool Farelogix zu buchen kann für Vertriebspartner nervenaufreibend sein. Foto: Roma_/istockphoto

Bereits seit 2015 vertreibt die Lufthansa-Gruppe ihre Produkte auch über das Vertriebssystem Farelogix auf Grundlage des neuen Datenstandards NDC. Aber nach wie vor machen viele technische Probleme den Ticketverkäufern das Leben schwer – was vor allem die Consolidator, die täglich hunderte von Flugbuchungen bearbeiten, zu spüren bekommen.

„GDS deutlich anwendungsfreundlicher“

„Das System stellt unsere Arbeitsprozesse durchaus vor Herausforderungen und Hürden“, berichtet etwa Heike Schumacher, die den FTI Ticketshop leitet. Bei Farelogix gebe es über einfache Standards hinaus kaum automatisierte Prozesse, zudem sei vieles „nicht oder nur schwer anprogrammierbar“. Die Folge: „Wir müssen bislang sehr viel manuell bearbeiten und damit überdurchschnittlich viel Zeit und Manpower aufwenden, um eigentlich einfache Vorgänge abzuwickeln. Klassische GDS sind aus unserer Sicht deutlich anwendungsfreundlicher.“

Ähnliches hört man vom führenden Ticketgroßhändler Aerticket, der die technischen Schwierigkeiten bei Farelogix auf einer längeren Liste zusammengetragen hat. „Neben häufigeren Systemausfällen gegenüber GDS gibt es unter anderem Probleme im Post-Ticketing-Bereich“, erläutert der für den Flugeinkauf zuständige Geschäftsführer Lars Holling und nennt ein Beispiel: „Bei Farelogix-Tarifen funktioniert eine Änderung des Flugscheins nur beim ersten Mal automatisch, bei einer zweiten muss diese häufig komplett manuell durchgeführt werden.“

Treffen mit Lufthansa Mitte Mai

Aber auch bei anderen After-Sales-Prozessen zeigt das NDC-System nach Aussagen der Flugticket-Experten Schwächen. So moniert Ömer Karaca, Chef des Schmetterling-Consolidators Air Conso, dass nicht alle Zusatzleistungen darüber buchbar seien. Dazu komme, dass die bekannten Mid- und Backoffice-Programme nicht, wie aus der GDS-Logik bekannt, mit den notwendigen Informationen gespeist werden könnten.

Diese Beispiele zeigen: Die Probleme mit NDC-Schnittstellen wie Farelogix – die keineswegs nur Lufthansa betreffen – sind so zahlreich, dass dringender Gesprächsbedarf besteht. Mitte Mai werden sich dazu Mitglieder des Luftverkehrsausschusses im DRV mit Vertretern des Kranich-Konzerns treffen.

Einen Bericht zum Thema lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von touristik aktuell (ta 17-18/2022).

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