Fünf Jahre ist die Insolvenz von Air Berlin mittlerweile her – und bis heute warten Hunderttausende ehemalige Passagiere auf die Rückerstattung ihres Ticket-Preises. Dies meldet die Deutsche Presse-Agentur und beruft sich auf Angaben eines Sprechers des Insolvenzverwalters Lucas Flöther.
Dieser teilte der dpa mit, dass bislang 16.000 Kunden mit einer Gesamtsumme von etwa drei Millionen Euro entschädigt worden seien – nämlich diejenigen, die ihr Ticket nach dem Insolvenzantrag am 15. August 2017 gekauft hatten. Das Geld kam aus einem Treuhandkonto, das im Zeitraum zwischen dem Insolvenzantrag und der endgültigen Einstellung des Flugbetriebs wenige Wochen später eingerichtet worden war.
Wer vor dem Insolvenzantrag ein Ticket gekauft hatte, ging damals leer aus. Und wie es aussieht, kann es auch noch etliche weitere Jahre dauern, bis eventuell Geld fließt.
„Die Zahl von weit über einer Million Gläubigern ist in der deutschen Insolvenz-Geschichte unseres Wissens ohne Beispiel“, so der Sprecher des Insolvenzverwalters gegenüber der dpa. Man habe 1,1 Millionen Forderungen geprüft.
Noch gebe es die Chance, Geld im Namen der insolventen Airline aufzutreiben. Forderungen in dreistelliger Millionenhöhe gibt es dem Bericht zufolge noch an das Finanzamt, an frühere Geschäftsleiter sowie an die Deutsche-Börse-Tochter Clearstream.
Das Kapitel Schadenersatz vom ehemaligen Großaktionär Etihad ist hingegen schon längst erledigt. Hier floss nach langem Hin und Her kein Geld.
