Verkehr

Verkaufspoker um Flughafen Hahn

Da der Investor Swift Conjoy offenbar als Käufer des angeschlagenen Flughafens Frankfurt-Hahn ausfällt, wurden seitens des Airports nun Fakten geschaffen. Wie Insolvenzverwalter Jan Markus Plathner am Wochenende mitteilte, seien mit zwei weiteren Investoren Kaufverträge abgeschlossen worden.

„Wir haben in den vergangenen Wochen intensiv weiterverhandelt und einen Kaufvertrag notariell beurkunden lassen. Zusätzlich haben wir mit einem anderen Investor einen zweiten Kaufvertrag verhandelt und ebenfalls notariell beurkunden lassen, für den Fall, dass im ersten Vertrag gesetzte Bedingungen nicht eintreten“, erklärt Plathner. Über das weitere Vorgehen werde im Rahmen einer besonderen Gläubigerversammlung am Dienstag entschieden.

Verträge mit zwei Interessenten

Laut Medienberichten ist der russische Milliardär Viktor Charitonin, dem bereits der Nürburgring in der Eifel mehrheitlich gehört, einer der Kaufinteressenten. Der Kaufpreis soll sich bei 20 Millionen Euro belaufen. Bei dem zweiten Investor handelt es sich nach Informationen des SWR um den Mainzer Immobilienentwickler WR Holding.

Eigentlich hatte der insolvente Flughafen im Hunsrück mit dem Frankfurter Unternehmen Swift Conjoy bereits im vergangenen Sommer einen Investor gefunden, der aber bis heute nicht den Kaufpreis bezahlt hat. Diese Hängepartie will der Insolvenzverwalter nun beenden.

Der frühere Militärflughafen hatte im Oktober 2021 Insolvenz angemeldet. Der Flugbetrieb wurde im Rahmen des Insolvenzverfahrens aber vollständig fortgeführt. Laut Insolvenzverwalter wird der Sommerflugplan 2023 neue europäische Ziele enthalten, die ab Frankfurt-Hahn angeflogen werden.

Thomas Riebesehl
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