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Indaba: Preise für südliches Afrika ziehen an

Staatsoberhaupt Jacob Zuma eröffnete die 37. Indaba in Durban

Staatsoberhaupt Jacob Zuma eröffnete die 37. Indaba in Durban. Foto: SAT

Staatsoberhaupt Jacob Zuma eröffnete die 37. Indaba in Durban

Staatsoberhaupt Jacob Zuma eröffnete die 37. Indaba in Durban. Foto: SAT

Auf der heute zu Ende gehenden Reisemesse Indaba verkündete Südafrikas Staatspräsident Jacob Zuma ehrgeizige Ziele. Demnach soll das Land zu einer der Top 20 Destinationen der Welt werden. Ein großer Schritt in diese Richtung ist die neue „Five-in-Five“-Strategie, die eine Zunahme der Touristenzahlen um fünf Millionen innerhalb der nächsten fünf Jahre vorsieht. Im Ausland will das Fremdenverkehrsamt South African Tourism vier Millionen weitere Besucher für einen Urlaub im Land am Kap gewinnen, im Inland eine Million.

Weiter erklärte Zuma, dass die Zahl der Arbeitsplätze im Tourismus bis 2026 von 1,5 Millionen auf 2,2 Millionen steigen soll. Zugleich will die Regierung in den Blick nehmen, dass sich in Zukunft 30 Prozent der touristischen Unternehmen im Besitz der schwarzen Bevölkerung befinden. Laut Tourismusministerin Tokozile Xasa liegt der Anteil gegenwärtig noch unter zehn Prozent – trotz der schon seit vielen Jahren bestehenden Transformationsprogramme.

Zuma schloss mit einer guten Nachricht für den Gastgeber der Indaba: Entgegen von Gerüchten darf die Hauptstadt der Provinz Kwazulu Natal auch weiterhin die größte Reisemesse des afrikanischen Kontinents ausrichten. Der Zuschlag gilt für die nächsten fünf Jahre. Bis zuletzt war unklar gewesen, wie es mit der Indaba weitergeht. Zumal die Aussteller- und Besucherzahlen aufgrund von drei Konkurrenzmessen in Kapstadt deutlich zurückgegangen waren.

Aus Deutschland waren diesmal einige Veranstalter auch deswegen fortgeblieben, weil die nach hinten und vom Wochenende auf die Wochenmitte verschobene Messe mit der Endphase der Produktion der Winter- und Jahreskataloge kollidiert. „Der späte Termin ist ein Killer“, sagte etwa FTI-Produkt-Managerin Ulrike Schäfer, die dennoch nach Durban angereist war – vor allem zur Kontaktpflege mit bestehenden Partnern und weniger, um sich nach neuen Produkten umzuschauen oder noch in Nachverhandlungen zu gehen.

Denn die Preise stehen bei den meisten Einkäufern, die auf der Indaba anwesend waren, schon fest. Danach müssen Südafrika- und Namibia-Urlauber mit Steigerungen von bis zu 30 Prozent rechnen. TUI-Produkt-Managerin Martina Horter sieht diese Entwicklung in einem „Doppeleffekt“ begründet: Zum einen sei der Wechselkurs nicht mehr so günstig, zum anderen wirke sich die boomende Nachfrage auf die Preise aus.

So waren die Veranstalter im vergangenen Jahr, das mit zweistelligen Zuwächsen eines der besten überhaupt für die Ziele im südlichen Afrika war, zum Teil an Kapazitätsgrenzen gestoßen. „Besonders in Namibia sind die Unterkünfte knapp geworden“, so Gebeco-Produkt-Managerin Kirsten Hulvershorn. Zudem ließe sich der Bedarf an Reiseleitern kaum noch decken, sagte die Afrika-Expertin auf der Fachmesse in Durban.

Nach Angaben von South African Tourism (SAT) zählte die Regenbogennation 2016 mehr als zehn Millionen Touristen – ein Plus von fast 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der deutsche Markt legte sogar um 21 Prozent zu und erreichte mit 311.832 Besuchern einen neuen Rekord. Im Januar und Februar 2017 stiegen die Zahlen abermals um 14 Prozent. Für das Gesamtjahr erwartet Theresa Bay-Müller, Direktorin des SAT-Büros in Frankfurt, ein Plus von zehn Prozent. Hierzu beitragen soll auch die neue Kampagne mit dem Claim „Starte jetzt deine Safari“.

An der Messe nahmen rund 1.000 Aussteller aus 18 afrikanischen Ländern und 1.600 Einkäufer aus aller Welt teil.
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