Türkei: Die Sache mit den Listen

Für Pauschalreisende in die Türkei gibt es keinen Grund, sich in die elektronische Krisenvorsorgeliste deutscher Konsulate eintragen zu lassen. Genau das empfiehlt das Auswärtige Amt seit der Anpassung der Reisehinweise am vergangenen Donnerstag erstmals auch Urlaubern.

Der Eintrag in diese Liste könne „im Falle von Pauschalreisenden jedoch dadurch ersetzt werden, dass der Reiseveranstalter sich in einem Notfall an die zuständige Auslandsvertretung wendet und – soweit erforderlich – die von ihm erfassten Buchungsdaten zur Verfügung stellt“, zitiert der DRV in einem Rundschreiben an seine Mitglieder eine entsprechende Information des Auswärtigen Amtes.

Damit sind die Veranstalter auch nicht verpflichtet, ihre in die Türkei reisenden Kunden explizit über die Empfehlung des Auswärtigen Amtes zum Eintrag in die elektronische Krisenvorsorgeliste zu informieren. Sie müssen auch keine Daten für ihre Gäste dort eintragen – sofern sie in der Lage und auch bereit sind, im Krisenfall dem Auswärtigen Amt die entsprechenden Daten zu übermitteln.

Sollte dies notwendig sein, „würde der DRV die entsprechende Koordination übernehmen und für die Branche die Kommunikation mit dem Auswärtigen Amt abwickeln“, heißt es in dem Rundschreiben.

Wünschen Gäste einen entsprechenden Eintrag in der Krisenvorsorgeliste des Auswärtigen Amtes, können sie diesen jederzeit selbstständig vornehmen.

Offen ist nach wie vor, wie sich der politische Zwist zwischen der Bundesregierung und der Türkei auf die Buchungsentwicklung auswirkt. Laut einer Emnid-Umfrage für Bild am Sonntag sind 49 Prozent der Deutschen der Meinung, dass man in der Türkei keinen Urlaub mehr machen kann. 44 Prozent sind anderer Meinung: Sie sehen keinen Grund, warum die Türkei als Urlaubsziel für sie nicht in Frage kommen sollte.