Veranstalter

Türkei-Tourismus: Bentour Swiss übt scharfe Kritik

Ist mit vielen Dingen im Türkei-Tourismus unzufrieden: Kadir Ugur, Chef von Bentour Swiss

Ist mit vielen Dingen im Türkei-Tourismus unzufrieden: Kadir Ugur, Chef von Bentour Swiss. Foto: mg

Scharfe Generalkritik an der türkischen Tourismus-Branche übt in einer vierseitigen Presseerklärung Kadir Ugur, Chef des Veranstalters Bentour Swiss. Neben den Hoteliers, die nach den Rekordzuwächsen 2011 die Preise unnötig in die Höhe getrieben hätten, nimmt Ugur auch maßlose Airline-Manager, abzockende Taxifahrer, untätige Kommunalpolitiker und das Tourismusministerium ins Visier. Sein trauriges Fazit: „Der türkische Tourismus ist dabei, sich selbst ein Bein zu stellen.“

Besonders verärgert zeigt sich der Manager, der seit 40 Jahren in der Touristik tätig ist, über die aktuellen Preiserhöhungen der Hoteliers. Diese betragen seinen Berechnungen zufolge 17 bis 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr und stünden „in keiner Relation zur Inflationsrate“. Der „Starrsinn“ der Hoteliers habe bereits das Winterhalbjahr negativ beeinflusst: Insbesondere die „Hotels in der Region Lara, die im Sommer 2011 Rekordzuwächse verzeichneten, wurden bitter enttäuscht“, so Ugur.

In Bezug auf die Fluglinien nervt den Manager, dass einige der nationalen Airlines „nichts Besseres im Sinn haben, als ihren Service herunterzufahren und noch mehr Gebühren zu erheben. Fluglinien, die 50 Cent für ein Glas Wasser verlangen und dem Kunden ein grauenhaftes Sandwich servieren, denken nicht nachhaltig“, moniert Ugur. Als positives Beispiel hebt er Turkish Airlines hervor. Der nationale Carrier biete einen Service, „der zu unserer Türkei passt“ und werde dafür mit stetigem Wachstum belohnt.

Die gängige Abzocke von Touristen durch Taxifahrer macht Ugur mit dafür verantwortlich, dass viele Urlauber das Ferien-Resort nicht mehr verlassen.  Kommunalpolitiker müssten endlich aktiv werden und dafür sorgen, dass Taxis die gesetzlich vorgeschriebenen Taximeter einschalteten.

Das war noch nicht alles: Beim Gesundheitsservice würden die Versicherungen der Urlauber abgezockt, das Ministerium lasse die dringend nötige Image-Werbung in Quellmärkten vermissen, viele Statistiken seien falsch und tausende von hässlichen „Dönerbuden“ in ganz Europa ließen das Erscheinungsbild der Türkei schlecht aussehen. „Wir haben bisher viel erreicht, von dem es hieß, dass es unerreichbar sei“, schreibt Ugur abschließend. Nun sei es an der Zeit, oben genannte Schwachpunkte auszumerzen.
Anzeige