Atemberaubende Ausblicke und grandiose Landschaften entlang der längsten ausgeschilderten Küstenstraße der Welt lassen die Herzen höherschlagen.
Wer auf steil aufragende Klippen und weite Buchten, einsame Strände und lebhafte Ortschaften steht, wird den Wild Atlantic Way in Irland lieben. Auf 2.500 Kilometern entlang der Westküste der grünen Insel bietet die längste ausgewiesene Küstenstraße der Welt zwischen der windgepeitschten Landzunge Malin Head in der Grafschaft Donegal im Norden bis zur Hafenstadt Kinsale in der Grafschaft Cork im Süden alles, was die Herzen höherschlagen lässt. Irlands Westen verspricht überwältigende Naturschönheit und idyllische Ruhe. Von dieser Landschaft mit ihren Steinmauern, reetgedeckten Cottages, stimmungsvollen Bergen und idyllischen Stränden ließen sich schon Träumer, Entdecker, Dichter und Maler gleichermaßen inspirieren.
Wer will, kann den Wild Atlantic Way von Anfang bis Ende in einer Tour abfahren; genauso gut können Sie sich aber auch die schönsten Abschnitte herauspicken. Wunderbar ausgeschildert ist er mit dem markanten Wellenzeichen, sodass man seine Route leicht im Auge behalten kann. Die größte Aufmerksamkeit wird häufig den Hauptsehenswürdigkeiten wie den Cliffs of Moher geschenkt. Wir stellen Ihnen hier aber auch weniger bekannte Sehenswürdigkeiten vor, die nicht weniger spektakulär sind.
GLENEVIN-WASSERFALL, GRAFSCHAFT DONEGAL Schon der Fußweg hinauf zum Glenevin Valley in der Grafschaft Donegal lohnt sich. Doch warten Sie, bis Sie den Wasserfall gesehen haben! Die Strecke ist nicht schwierig und gut ausgeschildert. Dabei überqueren Sie den Bach zu Fuß oder über Trittsteine und arbeiten sich langsam zu diesem moosbedeckten Landschaftswunder nach oben. Der Wasserfall stürzt über schwarze Felsen schäumend neun Meter tief in ein Becken. Es ist diese Gischt, der das Becken seinen Namen verdankt: „pol-an-eas“ bedeutet „Gärbecken“. Und ganz nebenbei kann man zur richtigen Jahreszeit dort auch die Polarlichter sehen. Wenn das mal kein guter Tipp ist?
ATLANTIC SHEEPDOGS, GRAFSCHAFT SLIGO Im Schatten des gewaltigen Ben Bulben in Sligo liegt die Atlantic Sheepdogs Farm. Dort leben einige der wohl intelligentesten Hirtenhunde der Welt. Die Familie Feeney hat sich 1977 ihren ersten Welpen ins Haus geholt und wurde seitdem mehrfach ausgezeichnet. Besucher dürfen den Collies beim Eintreiben der Schafe zusehen, wie es bereits seit Jahrhunderten Tradition ist, und erfahren viel über die unterschiedlichen Schafrassen. Die eigentliche Freude liegt jedoch darin, das harmonische Verständnis zwischen Hund und Schaf in dieser natürlichen Landschaft mitzuerleben.
LOST VALLEY, GRAFSCHAFT MAYO Das idyllische Uggool Valley („Ei des Adlers“) war bis zum Bau einer Straße über dem Berg Mweelrea in den 1980ern von der Außenwelt abgeschnitten. Bis dahin musste die Familie Bourke entweder über den Berg wandern oder einen tückischen Strand mit Treibsand und Brandungsrückströmungen überqueren. Nach einer Terminvereinbarung wird Ihnen die Familie gerne alles zeigen: Sie können das verlassene Famine Village besuchen, die heimischen Wälder durchstreifen und Delfinen beim Herumtollen im Killary Harbour zusehen.
DIE SKY ROAD, GRAFSCHAFT GALWAY Das quirlige Städtchen Clifden in Connemara ist ein lohnendes Ziel, aber Sie verpassen etwas, wenn Sie sich nicht auch auf die Sky Road begeben würden. Diese 20 Kilometer lange Rundstrecke verzaubert schon bei einer Spritztour mit dem Auto. Doch zu Fuß oder mit dem Fahrrad wird ihre Schönheit erst so richtig auf Sie wirken. Der Blick auf die Clifden Bay und die Inseln Inishturk und Turbot bis hin zur Gebirgskette Twelve Peaks ist schlichtweg atemberaubend..
KERRY INTERNATIONAL DARK-SKY RESERVE Die traumhaft schöne Grafschaft Kerry ist nachts ebenso wundersam wie bei Tage. Im Kerry International Dark-Sky Reserve zeigt und erklärt Ihnen ein Sternführer die Geheimnisse der Milchstraße. Dieses Lichtschutzgebiet erlangte als erstes der Nordhalbkugel den Goldstatus. In der Bewertung hielt man fest: „Der Nachthimmel zieht das irische Volk seit Jahrtausenden in seinen Bann.“
DUNQUIN HARBOUR, GRAFSCHAFT KERRY Das Örtchen Dunquin auf der Halbinsel Dingle ist das westlichste Dorf Irlands. Nehmen Sie den verschlungenen Pfad zum Dunquin Pier, wo die dortige Fähre zu den Blasket Islands einst Menschen, Fracht und Schafe hin- und her beförderte. Die letzten Bewohner verließen die Insel Weihnachten 1953. Auch heute noch können Sie bei entsprechendem Wetter mit der Fähre übersetzen.
GARNISH ISLAND, GRAFSCHAFT CORK 1910 kauften Annan Bryce und seine Frau Violet Garnish Island (auch Ilnacullin genannt, um es von Garnish Island in Kerry zu unterscheiden), um dort einen Garten anzulegen. Dank des milden Mikroklimas im Westen gedeihen hier Pflanzen, die so weit nördlich kaum Überlebenschancen hätten. Rhododendren, Azaleen und Rosen blühen hier im Schutz strategisch gepflanzter Waldflächen. Der Martello Tower, der griechische Tempel und das italienische Teehaus bereichern das Bild durch ihre Struktur und ihr thematisches Konzept. Die Fähre verkehrt ab Glengarriff Harbour und legt unterwegs mehrmals Zwischenstopps ein.
Wild Atlantic Way für Aktive und Genießer
Zur Erkundung des Wild Atlantic Way eignet sich der Mietwagen bestens – und entlang der 2.500 Kilometer bieten sich zahllose Gelegenheiten, selbst aktiv zu werden. Beim Radfahren laden die Greenways zur Erkundung abseits der gängigen Straßen ein, grandiose Ausblicke garantieren abgelegene Straßen wie die Sky Road in Connemara. Wanderer kommen in Irland nahezu überall auf ihre Kosten, eine Tour durch einen der fünf Nationalparks entlang des Wild Atlantic Way gehört sicher zu den Highlights. Ein irischer Klassiker ist das Golfen, mit Blick auf den Atlantik wird eine Runde zu einem unvergesslichen Erlebnis. Und auch am und auf dem Wasser hat Irland einiges zu bieten: Vom Tauchen über Surfen bis hin zu Felsklettern vor der Küste ist für jeden etwas dabei. Und wer träumt nicht davon, sich den eigenen Lachs selbst frisch aus dem Fluss zu angeln?
Wer aktiv ist, hat Hunger. Nach einem aufregenden Tag am Wild Atlantic Way wartet zu einem guten Abschluss ein gutes Essen – erstellt aus den hervorragenden Produkten der direkten Umgebung. Die Auswahl ist groß, ob klassisches Pub Food mit einem Bier und Musik oder in der Spitzengastronomie mit den feinsten Kreationen – überall präsentiert sich die grüne Insel herrlich und geschmackvoll.
Am Wasser sind Meeresfrüchte natürlich angesagt, ein Seafood Chowder am Kamin in einem windgepeitschten Pub ist ein Hochgenuss. Lachs, Austern oder auch Algen gibt es in unzähligen Variationen und für jeden Geschmack anders zubereitet. Abgerundet wird die kulinarische Reise zum Atlantik mit einem typisch irischen Bier oder Whiskey. Die Auswahl ist so groß, dass man hier allein einen Urlaub bräuchte...
In zwei Stunden am Wild Atlantic Way
Wussten Sie, dass Sie in nur zwei Stunden in Irland sein können? Die meisten Flüge gehen von Deutschland aus nach Dublin, aber viele Direktflüge bringen Sie auch direkt zum Wild Atlantic Way und zwar nach Cork im Süden, Kerry im Südwesten und Knock im Nordwesten. Von Deutschland aus können Sie ab Frankfurt International direkt in den Süden Irlands nach Cork oder von Frankfurt Hahn nach Kerry im Südwesten fliegen. Von Köln gibt es Direktflüge nach Ireland West Airport Knock im County Mayo.
Wer lieber etwas auf die Ohren haben möchte, sollte in unseren Podcast „Irisch gut! Stories und Tipps von der grünen Insel“ zum Wild Atlantic Way anhören!