TUI Cruises verlängert die Aussetzung des Schiffsbetriebs bis Ende Mai 2020 und den Preisvorteil für Umbuchungen bis Ende 2021. Weiterhin zehn Prozent Ermäßigung erhalten Kunden, die sich bis Ende Oktober dieses Jahres für eine neue Reise entscheiden. Neu sind fünf Prozent bis Ende Dezember nächsten Jahres. Das Besondere: Eingelöst werden kann der Rabatt nur in dem Reisebüro, in dem auch die ursprüngliche Kreuzfahrt gebucht wurde.
Diese Regelung sei für den Reisebüro-Vertrieb wegen der so sichergestellten Provision „sehr wichtig und eine positive Botschaft“, sagt Verkaufschef Udo Lutz gegenüber touristik aktuell. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass sie die Reederei entlastet. In der Zentrale in Hamburg wird derzeit mit Mann und Maus an der Rückabwicklung der knapp 70 abgesagten Reisen gearbeitet. Das Aufkommen beziffert das Unternehmen mit mehr als 85.000 Vorgängen.
Den telefonischen Support hatte TUI Cruises deshalb schon frühzeitig eingestellt und sich auf die Beantwortung von Kundenanfragen per E-Mail beschränkt. „Das war genau der richtige Weg – auch wenn das nicht gut angekommen ist“, rechtfertigt Lutz die Maßnahme, die auch bei Vertriebspartnern für Kritik sorgte. Anders sei die Lage aber gar nicht zu bewältigen, verweist er auf täglich etwa 4.000 E-Mails, die bei der Reederei eingingen.
„Auch die E-Mails unserer Reisebüro-Partner werden bearbeitet – nicht ad hoc, aber später“, beschwichtigt der Verkaufschef. Viele Reisebüros fragten derzeit, wann der Kreuzfahrtbetrieb wieder aufgenommen werde. Eine Antwortet darauf könne man nicht geben. „Aber wird haben Lösungen und Vorschläge, wenn es wieder losgeht“, versichert Lutz „Gut vorstellbar“ seien etwa Kreuzfahrten mit ausschließlich deutschen Häfen und Passagieren. „Die Kunden wollen ja reisen“, meint er. Ihm zufolge entscheidet sich derzeit die Hälfte derjenigen Gäste, deren Reise mit TUI Cruises abgesagt wurde, für eine Umbuchung.
