Das junge norwegische Postschiffunternehmen Havila Voyages muss den nächsten Rückschlag beim Flottenaufbau hinnehmen. Wegen bürokratischer Hürden und dem Erdbeben in der Türkei muss die Indienststellung der beiden weiteren Schiffe Polaris und Pollux erneut verschoben werden. Kunden werden aktuell über Reiseabsagen informiert.
Externe Ereignisse bremsen Flottenaufbau
Die Hiobsbotschaften für Havila reißen nicht ab. Nachdem zunächst die Corona-Krise, dann eine Werftpleite und schließlich Sanktionen gegen Havilas russischen Schiffsfinanzier GTLK den Auf- und Ausbau der Flotte jäh ausgebremst hatten, verhindert nun ein offener Lizenzantrag bei der irischen Zentralbank die planmäßige Inbetriebnahme der Havila Polaris. Das Schiff ist bereits fertiggestellt, die erste Reise wird nun aber erst am 7. April 2023 stattfinden, wie die Reederei mitteilt. Die für den 5., 16. und 27. März geplanten Abfahrten von Bergen wurden gestrichen. Gebuchte Kunden werden von Havila Voyages kontaktiert und erhalten das Angebot, auf eine spätere Abfahrt umzubuchen, auf die Havila Capella oder Havila Castor umzusteigen oder sich den Reisepreis erstatten zu lassen.
Personal der türkischen Werft hilft Erdbebenopfern
Auch die Ablieferung der im Bau befindlichen Havila Pollux verschiebt sich. Grund hierfür ist höhere Gewalt. Weil zahlreiche Mitarbeiter der türkischen Werft Tersan in die Erdbebenregion in ihrem Heimatland gereist sind, um dort Katastrophenhilfe zu leisten, wurde die Ablieferung des Küstenkreuzfahrtschiffs „vorerst bis Ende April 2023“ verschoben. Havila hat daraufhin die Premierenreise auf den 27. Mai verlegt.