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Kundendaten: TUI will „Win-Win“ mit Reisebüros

Viele Marketing-Ideen werden in den TUI Stores getestet. Funktioniert das Konzept, können Franchiser und strategische Reisebüro-Partner mit aufspringen

Viele Marketing-Ideen werden in den TUI Stores getestet. Funktioniert das Konzept, können Franchiser und strategische Reisebüro-Partner mit aufspringen. Foto: TUI

Mit Verwunderung hat TUI Deutschland auf die neuerlichen Vorwürfe reagiert, man wolle im Rahmen der Omnichannel-Strategie Stammkunden von Reisebüros direkt ansprechen. So etwas sei gar nicht neu: Seit Jahren versende man „gemeinsam mit Reisebüros abgestimmte Postsendungen und Werbung per Mail“. Dies sei ein fester Bestandteil der Zusammenarbeit.

Bei diesen Mailings werde die Adresse des Reisebüros mit eingebunden, „denn nur dahin soll der Kunde zurückgeführt werden“, heißt es aus der Vertriebsabteilung in Hannover. Es sei nie darum gegangen, „den Kunden in einen anderen Buchungskanal hinüber zu ziehen“.

Daran werde sich auch künftig nichts ändern. Die oben genannten Mailings mit ihrer „gezielten persönlichen Ansprache durch das Reisebüro“ seien die Königsform der Beratung, heißt es bei TUI. Derzeit gehe es darum, „die Reisebüros zu sensibilisieren, dass sie eine Kontakterlaubnis für sich selbst und am besten auch für TUI einholen“.

Nur so sei TUI in der Lage, die Daten zu analysieren und aufzubereiten. Anschließend würden die Daten an das Reisebüro zurückgespielt, „damit das Reisebüro die Kunden zum richtigen Zeitpunkt mit dem richtigen Angebot persönlich ansprechen kann“, so Vertriebsdirektor Michael Knapp.

Unter anderem hatte der Mittelstandsverband ASR dem Marktführer vorgeworfen, das eigene Online-Geschäft „künstlich“ stärken zu wollen, „indem der stationäre Vertrieb seine Stammkunden an TUI.com abgibt und so geschwächt wird“.

Das sei Unsinn, betont Knapp. Es gehe vielmehr darum, „das Beste aus der Veranstalterwelt" mit dem „Besten des Reisebüros“ zu verknüpfen. Unter ersterem versteht der TUI-Manager „beste Produkte und eine fundierte Datenanalyse", bei den Reisebüros gehe es um „persönliche Kundenansprache und Beratung“.

Dass dies funktioniert, weiß Knapp aus dem hauseigenen Testlabor. Dort werden gemeinsam mit dem Filialvertrieb Vermarktungsaktivitäten getestet, die im Erfolgsfall auch Franchise- und sonstigen strategische Partnern angeboten werden. Ziel dieser Projekte sei grundsätzlich, „gemeinsam Wachstum zu generieren“, betont der Vertriebsdirektor.

   
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