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Alltours: Grundstein für Wachstum

Eigens für Alltours entworfen: Urlaubsmotive und Firmenschriftzug am Bauzaun zum Rheinufer. Foto: mg

Eigens für Alltours entworfen: Urlaubsmotive und Firmenschriftzug am Bauzaun zum Rheinufer. Foto: mg

Im Beisein politischer Prominenz und zahlreicher Gäste legte Willi Verhuven (Mitte) gestern Mittag den Grundstein für die neue Firmenzentrale. Foto: mg

Im Beisein politischer Prominenz und zahlreicher Gäste legte Willi Verhuven (Mitte) gestern Mittag den Grundstein für die neue Firmenzentrale. Foto: mg

Mit seiner vertikalen Fassade lehnt sich der Neubau an den historischen Behrens-Bau rechts daneben an. Modell: Alltours

Mit seiner vertikalen Fassade lehnt sich der Neubau an den historischen Behrens-Bau rechts daneben an. Modell: Alltours

Der Grundstein für die neue Firmenzentrale ist gelegt, das Sommergeschäft verlief „deutlich besser“ als erwartet und die jüngsten Buchungseingänge lagen kontinuierlich über den Zahlen aus Vorkrisenzeiten: Der Düsseldorfer Veranstalter Alltours geht mit viel Optimismus in die Nach-Corona-Zeit. 

Dass die Pandemie noch lange nicht vorbei ist, weiß natürlich auch Firmenchef Willi Verhuven. „Es wird im Winter immer mal ruckeln, aber das Gröbste haben wir hinter uns“, ist der Touristikprofi überzeugt. Dabei gebe es ganz klar eine Richtung: 2G. Nur so könne die Branche zu mehr Stabilität zurückfinden.

Wachstum geplant

Die neue Stabilität will Alltours nutzen, um mittelfristig kräftig zu wachsen. So ist die neue Firmenzentrale am Düsseldorfer Rheinufer, die im Frühjahr 2023 bezogen werden soll, auf 630 Mitarbeiter ausgelegt. Zurzeit beschäftigt der Veranstalter 400 Mitarbeiter.

„Wir sind gut durch die Corona-Krise gekommen. Vor allem waren wir der Veranstalter, der während der Krise viele Dinge angestoßen hat, auf die andere später dann aufgesprungen sind“, zeigt sich Verhuven selbstbewusst. So überließ Alltours als erster Anbieter den Kunden die Wahl, ihren geplanten Urlaub auch dann anzutreten, wenn ein Reiseziel zum Risikogebiet erklärt wurde. Das war zuvor undenkbar.

„Die Zukunft heißt 2G“

Schon im Februar kündigte er an, bei einem erfolgreichen Impfverlauf von November an nur noch geimpfte Erwachsene in seinen Allsun-Hotels empfangen. Mittlerweile wurde das Konzept auf 2G erweitert. Das sorgte Anfangs zum Teil für heftige Kritik – genauso wie seine Ankündigung, bei der Hochstufung eines Zieles zum Hochinzidenzgebiet keine kostenlosen Stornos mehr anzubieten.

Inzwischen ist die Kritik zum Großteil verstummt, viele Kunden loben explizit vor allem das 2G-Konzept für Allsun. Für Verhuven liegt hier die Zukunft der Branche: „Nur so bekommen wir Stabilität, die wir alle nötig brauchen“, sagt der Touristikprofi und freut sich über inzwischen viele weitere touristische Anbieter, die wie Allsun 2G zur Pflicht machen.

Guter Sommer, optimistisch für den Winter

Mit dem Sommergeschäft ist Verhuven insgesamt „sehr zufrieden“, seinen Angaben zufolge werden alle deutschen Unternehmen der Alltours-Gruppe das laufende Geschäftsjahr betriebswirtschaftlich mit einem positiven Ergebnis abschließen. Bei den spanischen Töchtern rechne er mit einem „ausgeglichenen Ergebnis“.

Äußerst optimistisch ist Verhuven beim Blick auf den Herbst und den Winter. „Die Kunden sind zurück“, verweist der Alltours-Chef auf Buchungseingänge, die zuletzt konstant und manchmal sogar deutlich über denen aus Vor-Corona-Zeiten gelegen hätten.

Wie groß der Nachholbedarf ist, zeigt das zusätzliche Chartern von insgesamt 40 Fliegern für die Herbstferien. Sie fliegen Mallorca und Kreta an und seien zum Teil bereits ausgebucht, freut sich Verhuven über die positive Resonanz. Auch die Vorbuchungen für den Winter seien insgesamt gut, zudem sei weiterhin mit einem starken Last-Minute-Geschäft zu rechnen.

Während viele Touristiker dem Winter voller Sorgen entgegenblicken, rechnet der Alltours-Gründer mit einem „ganz normalen Geschäft“. Zwar werde es durch Corona immer wieder mal „ruckeln“, das Umsatzvolumen werde dadurch aber nicht mehr maßgeblich beeinflusst, lautet Verhuvens Prognose.  

Reisebüros: „Raus aus der Kurzarbeit!“

Für Reisebüros gebe es deshalb keinen Grund mehr für Kurzarbeit, mahnt Verhuven und geht mit der eigenen Kette voran: Seit 1. Oktober ist die Kurzarbeit in den Filialen der Alltours Reisecenter abgeschafft.

Für den neuen Kettenchef Reinhard Kotzaurek ist dies die richtige Entscheidung: Es gehe nicht nur darum, wieder Buchungen zu generieren, sondern auch darum, aktiv auf die Kunden zuzugehen. „Die Grundlage für 2022 legen die Reisebüros jetzt. Dafür müssen sie aber geöffnet sein und ihr Marketing ankurbeln“, so Kotzaurek.

Wie wichtig Reisebüros für Verhuven nach wie vor sind, zeigt auch der Neubau am Düsseldorfer Rheinufer: Im gläsernen Atrium des achtstöckigen Bürogebäudes wird auch ein Alltours Reisecenter seinen Platz finden.
 

Matthias Gürtler
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