VIR: Wettbewerbsbeschwerde gegen Lufthansa

Die EU-Wettbewerbshüter sollen Lufthansa wieder ins Visier nehmen – fordern die Verbände VIR und ETTSA. Foto: Lufthansa
Die EU-Wettbewerbshüter sollen Lufthansa wieder ins Visier nehmen – fordern die Verbände VIR und ETTSA. Foto: Lufthansa

Der Verband Internet Reisevertrieb (VIR) hat zusammen mit der European Technology and Travel Services Association (ETTSA) eine Beschwerde gegen den Lufthansa-Konzern bei der EU-Wettbewerbskommission eingereicht. Darin wird der LH-Gruppe vorgeworfen, ihre Marktmacht zu missbrauchen und mit „diskriminierenden und wettbewerbsausschließenden Praktiken“ gegen unabhängige Vertreiber von Flug-Tickets wie GDS zu agieren.

So können die GDS-Betreiber in Deutschland aufgrund der Marktmacht von Lufthansa die günstigsten Tarifklassen nicht mehr anbieten. Auch den meisten Reisebüros sei es nicht möglich, ihren Kunden diese Raten zugänglich zu machen. Zugleich würden Vertriebsstellen durch GDS-Gebühren mit „ungerechtfertigten Aufpreisen konfrontiert, die Verbraucher und Firmenkunden bestrafen“, heißt es von den Interessenverbänden. Damit schränke die Lufthansa Group „in voller Absicht“ den Wettbewerb ein.

Weiterhin werfen VIR und ETTSA dem deutschen Marktführer vor, unabhängigen Anbietern seine eigenen Vertriebslösungen zu einem Zeitpunkt aufzubürden, an dem mehrere Technologien dabei sind, neue Distributionsstandards zu definieren. Somit beeinflusse Lufthansa auch „drastisch die Innovationskraft im Reisevertrieb“.

„Wenn hier die Regulatoren nicht intervenieren, werden die Praktiken von Lufthansa zu einem reduzierten Wettbewerb, einer kleineren Anzahl an Airlines und weniger Angebote für Kunden sowie deutlich höheren Preisen führen“, warnt ETTSA-Generalsekretär Emmanuel Mounier.

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