Lufthansa: „Operativ bester Sommer des letzten Jahrzehnts“

Ein Konzern-Manager mittleren Alters in dunklem Anzug, weißem Hemd und blauer Krawatte steht redend und gestikulierend hinter einem Rednerpult. Im Hintergrund ist unscharf auf einer Leinwand eine Heckflosse eines Lufthansa-Flugzeugs zu sehen.
Lufthansa-Chef Carsten Spohr hält an der positiven Jahresprognose fest. Foto: Lufthansa

Die von Lufthansa in Angriff genommenen Strukturreformen im Konzern sowie Maßnahmen zur Verbesserung von Flugbetrieb und Service scheinen immer mehr zu greifen. Das zeigt sich bei den am Donnerstag präsentierten Zahlen der Lufthansa-Gruppe zum dritten Quartal und den ersten neun Monaten dieses Jahres.

„Unsere Bilanz zum dritten Quartal fällt insgesamt positiv aus. Der operativ beste Sommer des letzten Jahrzehnts liegt hinter uns – mit einer Regelmäßigkeit von über 99 Prozent und einer zweistellig verbesserten Pünktlichkeit. Gleichzeitig nehmen die lange erwarteten Flugzeugauslieferungen endlich ebenso Fahrt auf wie die umfangreichen Produktverbesserungen auf unseren Langstreckenflotten“, bilanziert Lufthansa-Chef Carsten Spohr. In Kombination mit vielen digitalen Innovationen, aufgewerteten Services und neu gestalteten Lounges sei auch die Zufriedenheit sowohl der Fluggäste als auch der Beschäftigten im dritten Quartal deutlich gestiegen. Daher markiere „das Jahr 2025 einen positiven Wendepunkt“, so Spohr.

Gute Zahlen der Passagier-Airlines

So verbesserte sich das Konzernergebnis in den ersten neun Monaten auf rund 1,1 Milliarden Euro nach 830 Millionen Euro im Vorjahr. Obwohl der Gewinn im dritten Quartal um zwölf Prozent auf eine Milliarde Euro sank, konnte der Konzern seinen Umsatz im Vorjahresvergleich um vier Prozent auf 11,2 Milliarden Euro erhöhen – laut Lufthansa war es somit das umsatzstärkste Quartal in der Unternehmensgeschichte. Die operative Marge sank leicht von 12,5 auf 11,9 Prozent.

Gute Zahlen können laut Lufthansa besonders die Passagier-Airlines vorweisen. In den ersten neun Monaten des Jahres stieg der operative Gewinn deutlich auf 914 Millionen Euro (Vorjahr: 825 Millionen Euro). Der Umsatz summierte sich auf 23 Milliarden Euro, ein Wachstum von rund drei Prozent gegenüber Vorjahr. Der operative Gewinn von 1,2 Milliarden Euro im dritten Quartal entspricht dem Vorjahresniveau.

Einen positiven Effekt hatte dem Konzern zufolge auch die Stabilisierung des Flugbetriebs in den ersten neun Monaten: Die Pünktlichkeit verbesserte sich um zehn Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr, die Flugplanregelmäßigkeit lag bei 99 Prozent. Dadurch konnten die finanziellen Belastungen infolge von Flugunregelmäßigkeiten um mehr als 200 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr gesenkt werden.

Sorge um deutschen Luftverkehr

Aufgrund der guten Entwicklung hält Konzernchef Spohr an der Jahresprognose fest: „Auch wenn wir am Turnaround unseres Kerngeschäfts und der Effizienz unserer Airlines intensiv weiterarbeiten müssen, können wir unsere Prognose einer deutlichen Ergebnisverbesserung in 2025 heute bestätigen.“ Bei einem Kapazitätswachstum von rund vier Prozent erwartet die Lufthansa Group ein operatives Ergebnis, das „signifikant“ über dem Vorjahreswert von 1,6 Milliarden Euro liegt.

Unverändert treibe das Unternehmen aber die Sorge um, dass wegen hoher Standortkosten „der Wirtschaftsstandort Deutschland von unserem Erfolg zunehmend weniger profitiert“, gibt der Lufthansa-Boss zu bedenken. Dies zeige sich allein in einer Halbierung der innerdeutschen Flüge seit 2019 aufgrund der regulatorischen Kostenentwicklung. Mit der Veröffentlichung des Sommerflugplans 2026 in dieser Woche hatte Lufthansa weitere Streichungen angekündigt: Die inländischen Zubringerstrecken sollen demnach um mehr als 50 Frequenzen zurückgefahren werden.

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