Verkehr

Air Berlin: Veranstalter werden nervös

Mit Bangen schauen die deutschen Reiseveranstalter auf die aktuelle Entwicklung bei Air Berlin. Bei der bislang zweitgrößten Airline steht ein massiver Umbau bevor, der innerhalb kürzester Zeit zu einer Halbierung der Flotte führen könnte. „Das ist der Anfang vom Ende", zitiert Spiegel Online den Luftfahrtexperten der Unternehmensberatung H&Z, Michael Santo.

Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung verhandelt Air-Berlin-Hauptaktionär Etihad derzeit mit TUI darüber, Teile von Air Berlin mit TUI Fly zusammenzulegen und in einer eigenen Charter-Airline fortzuführen.

Darüber hinaus sollen bis zu 40 Maschinen an die Lufthansa-Tochter Eurowings vermietet werden, um unter diesem Label Flüge ab Berlin und Düsseldorf anzubieten. Lufthansa will damit unter anderem verhindern, dass Anbieter wie Easy Jet in entstehende Air-Berlin-Lücken schlüpfen.

Offen ist, in welcher Form bestehende Verträge mit Veranstaltern fortgeführt werden – vor allem hinsichtlich ausgehandelter Preise und Kapazitäten. Genau hier irrt Unternehmensberater Santo, der gegenüber Spiegel Online sagte: „Wenn man ein Unternehmen mal eben um die Hälfte reduzieren kann, dann wird es offensichtlich nicht gebraucht." Die Reaktion der Touristikbranche ist eindeutig: „Wir brauchen diese Kapazitäten“, heißt es von diversen Veranstaltern.

Stimmen die aktuellen Gerüchte über die Verhandlungen mit Lufthansa und TUI, würde Air Berlin künftig nur noch 70 der derzeit 140 Maschinen selbst betreiben. Darüber hinaus wird spekuliert, dass sich die Airline von den 17 Maschinen der Tochter Fly Niki trennt. Informationen der Süddeutschen Zeitung zufolge könnten diese Maschinen in die gemeinsame Gesellschaft mit TUI Fly eingebracht werden.
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