Verkehr

TUI Fly: Fusion mit Niki gescheitert

Das geplatzte Joint-Venture stellt die Zukunftspläne von TUI Fly und Air Berlin in Frage

Das geplatzte Joint-Venture stellt die Zukunftspläne von TUI Fly und Air Berlin in Frage. Foto: Flughafen Köln/Bonn

Das geplatzte Joint-Venture stellt die Zukunftspläne von TUI Fly und Air Berlin in Frage

Das geplatzte Joint-Venture stellt die Zukunftspläne von TUI Fly und Air Berlin in Frage. Foto: Flughafen Köln/Bonn

Die geplante Neuordnung des touristischen Flugmarktes ist vorerst gescheitert: TUI und Etihad Airways haben ihre Verhandlungen über ein Airline-Joint-Venture abgebrochen. Die Verhandlungen würden nicht fortgeführt, teilte die TUI Group mit. Ziel war es, die Ferienflieger TUI Fly und Niki in einer gemeinsamen Gesellschaft mit rund 60 Flugzeugen zusammenzuführen.

Ursprünglich sollte die Kooperation bereits in diesem Sommer anlaufen. Doch die im Herbst 2017 begonnenen Verhandlungen zogen sich hin, und auch eine kartellrechtliche Genehmigung des Deals war noch nicht absehbar. Nun erklärt TUI-Deutschland-Chef Sebastian Ebel: „Niki steht nicht mehr für ein Joint Venture zur Verfügung.“

Offenbar hat Etihad signalisiert, dass es an dem Gemeinschaftsunternehmen mit TUI nicht mehr interessiert ist. Der Golf-Carrier selbst teilt mit, er und TUI hätten sich nicht über die endgültige Ausgestaltung des Joint Ventures einigen können. 
Nun muss Etihad eine andere Lösung für den Ferienflieger Niki finden, den er Air Berlin abkaufen wollte. Damit steht auch die neue Strategie von Air Berlin selbst auf dem Spiel: Die Übergabe des Touristik-Verkehrs und eines Teils der Flotte an die österreichische Tochter sollte der kriselnden Airline eine Zukunft als reiner Netzwerk-Carrier ermöglichen.

„Der touristische Betrieb der Air Berlin Group wird nun als separate Geschäftseinheit unter der Marke Niki weitergeführt“, heißt es in einer Mitteilung von Etihad. Näheres zu der künftigen Struktur soll zu gegebener Zeit von Air Berlin mitgeteilt werden.

Die finanzielle Lage bei Air Berlin ist mittlerweile so angespannt, dass die Airline offenbar erwägt, staatliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Laut einem Bericht der „Welt“ hat sie bei den Landesregierungen von Nordrhein-Westfalen und Berlin die Prüfung eines Bürgschaftsantrags angefragt.

Auch TUI muss nun wieder neue Pläne für die eigene Airline schmieden. „Wir werden die Neupositionierung der deutschen TUI Fly weiter vorantreiben, um für die Airline und ihre Mitarbeiter eine langfristige Perspektive zu entwickeln“, verspricht Ebel.
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