Verkehr

Niki-Pleite: Airlines erarbeiten Ersatzflugpläne

Nun ist es amtlich: Niki ist pleite. Airlines arbeiten fieberhaft an Ersatzflügen

Nun ist es amtlich: Niki ist pleite. Airlines arbeiten fieberhaft an Ersatzflügen. Foto: Niki

Nun ist es amtlich: Niki ist pleite. Airlines arbeiten fieberhaft an Ersatzflügen

Nun ist es amtlich: Niki ist pleite. Airlines arbeiten fieberhaft an Ersatzflügen. Foto: Niki

Nach der gescheiterten Übernahme durch Lufthansa hat die Air-Berlin-Tochter Niki wie erwartet Insolvenz angemeldet. Der Flugverkehr wird am heutigen Donnerstag eingestellt, wie der österreichische Ferienflieger auf seiner Homepage mitteilt. Mehrere Fluggesellschaften arbeiten bereits an Ersatzflugplänen, da allein in den kommenden zwei Wochen Plätze für bis zu 10.000 Passagiere organisiert werden müssen, die derzeit im Ausland unterwegs sind.

Auf der Niki-Seite heißt es wörtlich: „Für Passagiere, die ihren Flug direkt bei Niki gebucht haben, organisieren mehrere Fluggesellschaften derzeit eine Rückholaktion auf Standby-Basis gegen ein geringes Entgelt aus dem Ausland nach Deutschland, Österreich und die Schweiz.“

So arbeitet der Reisekonzern Thomas Cook derzeit gemeinsam mit seiner Airline Condor an einem „alternativen Flugplan“. Gäste in den Zielgebieten werden, wenn notwendig, von ihrer Reiseleitung entsprechend informiert, heißt es in einer Mitteilung. Passagiere mit Abflug am Donnerstag sollen sich frühzeitig am Flughafen einfinden, sie werden dort von Cook-Service-Mitarbeitern informiert.

Aber auch andere Airlines beteiligen sich an der Rückholaktion: Nach Angaben des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) sind Lufthansa, Eurowings, Germania, TUI Fly, Austrian Airlines und Swiss dabei.

Insgesamt sollen nach dem Niki-Grounding bis zu 800.000 Tickets wertlos sein. Nach Angaben von Insolvenzverwalter Lucas Flöther sind 350.000 Flugscheine direkt bei Niki gebucht worden, weitere 410.000 Buchungen erfolgten über Veranstalter und Reisebüros. Pauschalreisende seien über die Reiseveranstalter abgesichert, heißt es.

Die Air-Berlin-Tochter hatte am Mittwoch einen Insolvenzantrag gestellt, nachdem Lufthansa das Kaufangebot für die angeschlagene Airline mit ihren 21 Flugzeugen zurückgezogen hatte. Grund war die ablehnende Haltung der EU-Kommission aus wettbewerbsrechtlichen Gründen.

Von der Pleite sind rund 1.000 Niki-Mitarbeiter betroffen. Insolvenzverwalter Lucas Flöther kündigte nun an, er versuche, den Geschäftsbetrieb durch einen Schnellverkauf noch zu retten. Der Generalbevollmächtigte von Air Berlin, Frank Kebekus, kritisierte die EU-Kommission scharf: Das Scheitern des Niki-Verkaufs und die Insolvenz „sind höchst ärgerlich und wären vermeidbar gewesen“. Durch den „unkontrollierten Zusammenbruch“ der Airline werde es weniger Wettbewerb geben statt mehr.
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