Best-Reisen: Neue Veranstalter-Partnerschaft

Eine Momentaufnahme von der heutigen Hauptversammlung. In der Bildmitte: Antje Landwehr, Vorsitzende des Aufsichtsrats
Eine Momentaufnahme von der heutigen Hauptversammlung. In der Bildmitte: Antje Landwehr, Vorsitzende des Aufsichtsrats. Foto: Best-Reisen

Es war das bislang schwierigste Geschäftsjahr in der Geschichte der Touristik. So lautet das Fazit der Aktionäre der Best-RMG Reisen Management AG und ihrer Marke Best-Reisen auf ihrer virtuellen Hauptversammlung.

Cornelius Meyer, Vorstand Marketing und Vertrieb, fand drastische Worte: „Im März 2020 brach eine Apokalypse über unsere Branche herein von bislang undenkbarem Ausmaß. Seit nunmehr fast 15 Monaten hält die Pandemie unser Land im Würgegriff gefangen.“

Trotzdem schlägt sich die Kooperation wacker. „Die Krise hat uns gezeigt, wie wichtig es ist, in guten Jahren vorzusorgen und Rücklagen zu bilden“, kommentierte Antje Landwehr, Vorsitzende des Aufsichtsrats, in ihrem Lagebericht. „Auch wenn sich niemand eine Krise solchen Ausmaßes vorstellen konnte, haben wir immer mit genügend Vorsicht gewirtschaftet. Das hat sich nun ausgezahlt“. Die Pandemie hat aber auch für die Best-RMG Reisen Management AG wirtschaftliche Konsequenzen: Die Hauptversammlung folgte dem Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat und stimmte der Aussetzung der Jahresdividende zu.

Fokus auf Digitalisierung

Mit Blick auf die Zukunft mahnt Landwehr: „Wer heute noch darauf wartet, dass es im Reisebüro wieder so wird, wie es einmal war, der wird spätestens am Ende des Jahres hart aufschlagen.“ Aus diesem Grund habe Best-Reisen die Digitalisierung in der Zentrale sowie in den Reisebüros deutlich angeschoben. „Aus der Zentrale und dem Aufsichtsrat wurden alle Kräfte gebündelt, um unsere Büros bestmöglich durch diese Pandemie zu begleiten – und jetzt arbeiten wir mit Hochdruck daran, unsere Mitglieder für den Re-Start zu rüsten“, so die Vorsitzende des Aufsichtsrats.

Cornelius Meyer erklärte in diesem Zusammenhang: „Wir haben die Zukunft nie aus den Augen verloren. Wir können alle stolz darauf sein, dass wir die Krise gemeinsam genutzt, uns digital neu aufgestellt und unsere Zusammenarbeit mit den Veranstalterpartnern neu definiert haben.“

Neues Sortiments-Label

Diese Neudefinition in der Zusammenarbeit mit den Veranstaltern beinhaltet auch eine Premiere, die auf der virtuellen Mitgliederversammlung vorgestellt wurde: Best-Reisen bietet ein Sortiments-Label, das die Zukunftswerkstatt von Best-Reisen gemeinsam mit Reiseveranstaltern erarbeitet hat. Im Vorfeld wurde ein 24-Punkte-Programm entwickelt, mit dem Ziel, die Zusammenarbeit zwischen den Veranstaltern und dem Vertrieb zu verbessern, um sich beiderseits auf das Kundenwohl zu konzentrieren.

Mit der neuen Vereinbarung profitieren Reisebüros laut Best-Reisen bei Anbietern, die sich zum neuen Sortiments-Label bekennen, von einer zweistelligen Provision ab der ersten Buchung sowie klaren Regelungen zum Umgang mit Kundendaten und der Preisgestaltung.

Meyer ist das Verhältnis zwischen Veranstaltern und Vertrieb wichtig. „Dass die Kunden nicht zu Netzanbietern abwandern, wird maßgeblich davon abhängen, ob sie die Ansprache entlang der gesamten Customer Journey als eine Synthese aus Vertrieb und Produkt wahrnehmen.“ Weitere Details zu dem Sortiments-Label sollen in der nächsten Woche bekannt gegeben werden.

Aufsichtsratswahlen auf der Hauptversammlung

Auf der virtuellen Hauptversammlung standen außerdem noch turnusgemäß Wahlen für die Aufsichtsratspositionen an: Erich Schuster vom Reisebüro S&K Die Reiseinsel wurde im Amt bestätigt, Ute Marx, vom Reisebüro Knauss-Reisen schied aus. Ihr Nachfolger ist Holger Crone von der Reise-Center Leikauf GmbH.

Bei den Beiratswahlen wurden Gudrun Vecellio del Monego, Reiseverkehrskauffrau aus Oberursel, für die Region 3 und Daniel Rosendahl, Reiseverkehrskaufmann aus Greven, für die Region 6 wiedergewählt. Neuer Beirat in der Region 7 ist Volker Schmidt, Touristikfachwirt aus Mörlenbach.

Trotz der Corona-Krise konnte Best-Reisen im vergangenen Jahr 30 neue Mitglieder in der Kooperation begrüßen. Vorstand Meyer erwartet, dass die Zahl der Neuzugänge in diesem Jahr sogar noch größer ausfallen wird. „Dies zeigt, dass die Kooperation, die den Reisebüros gehört, gerade auch in schwierigen Zeiten eine hohe Anziehungskraft besitzt.“

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