Service-Entgelt: Reisering geht eigenen Weg

Der Reisering empfiehlt seinen Büros, Service-Entgelte zu nehmen. Die Entscheidung liegt aber weiterhin bei den Büros selbst
Der Reisering empfiehlt seinen Büros, Service-Entgelte zu nehmen. Die Entscheidung liegt aber weiterhin bei den Büros selbst. Foto: fcafotodigital/iStockphoto
Leitet beim Reisering die Geschäftsstelle: Andreas Quenstedt
Leitet beim Reisering die Geschäftsstelle: Andreas Quenstedt. Foto: Reisering

Die Reisebüro-Kooperation Deutscher Reisering hat sich für ein Service-Entgelt in den eigenen Mitgliedsbüros ausgesprochen, geht dabei aber einen ganz eigenen Weg: Empfohlen wird das Entgelt nicht flächendeckend, sondern je nach regionalem Umfeld.

Man habe sich die unterschiedlichen Herangehensweisen im Markt „genau angeschaut“ und beschlossen, sich „nicht einfach der Allgemeinheit anzuschließen“, berichtet Geschäftsstellenleiter Andreas Quenstedt. Stattdessen stelle man den Mitgliedsbüros für ihre Entscheidung eine Orientierungshilfe zur Verfügung. Sie analysiert den Status Quo in der jeweiligen Region des Reisebüros.

Landkarte für lokales Benchmarking

Möglich wird dies durch eine bundesweite Landkarte. Sie liefert Aussagen darüber, in welcher Region für welche Art von Service-Leistung bereits welcher Preis erfolgreich verlangt und welcher Umsatz damit in den Unternehmen generiert wird.

Besonders wichtig war dem Vorstand des Reiserings dabei, den regionsbezogenen Benefit für den Reisebüro-Betreiber explizit herauszustellen. Marketing-Profis würden von einem „lokalen Benchmarking“ sprechen.

Unterschiede zwischen Ketten und Kooperationen

Der Hintergrund: Während Ketten durch zentrale Vorgaben relativ schnell und abgestimmt agieren können, ist die Ausgangssituation bei einer Kooperation eine andere. Zentrale Empfehlungen oder gar Vorgaben über differenziert dargestellte Service-Dienstleistungen zu vorgefertigten Preisen würden von den selbstständigen Inhabern selten konsequent angenommen und umgesetzt. Somit würden sie mitunter „vollständig ins Leere“ laufen, beschreibt Quenstedt die Situation.

Gute und schlechte Erfahrungen mit Entgelten

Darüber hinaus sei die Ausgangslage sehr unterschiedlich: Während bei einigen Mitgliedern des Reiserings Service-Entgelte bereits zum Alltag gehörten, würden sie von anderen bislang kategorisch abgelehnt, so Quenstedt. Einige Inhaber wiederum hätten es mit Entgelten versucht und das Thema inzwischen wieder fallen gelassen.

Beim Reisering ist man mit der gefundenen Lösung zufrieden: Dank des eigenen „Schwarmwissens“ und der Hilfe durch einen Dienstleister habe man es geschafft, den Mitgliedsbüros „eine überzeugende, motivierende und passgenaue Entscheidungsgrundlage zu liefern, um bei der Einführung und Umsetzung von Service-Entgelten erfolgreich sein zu können“.

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