Verkehr

Mietwagen: Dertour sieht leichte Entspannung

Mietwagenziel Nummer 1 bei Dertour und den Schwestermarken sind weiterhin die USA

Mietwagenziel Nummer 1 bei Dertour und den Schwestermarken sind weiterhin die USA. Foto: lechatnoir/iStockphoto

Die Nachfrage ist größer als das Angebot. Doch es zeichnet sich Entspannung ab. Das sind die zentralen Aussagen des Dertour Reisebarometers Sommer 2022 im Hinblick auf die Situation am Mietwagen- und Campmobil-Markt.

Corona und Chip-Mangel hätten zu einer Knappheit auf dem internationalen Mietwagenmarkt geführt. Diese werde zudem dadurch verstärkt, dass es eine hohe Nachfrage des inneramerikanischen Tourismus in den USA und Kanada gebe. Aufgrund von Einreisebeschränkungen machten daher viele US-Amerikaner und Kanadier Urlaub im eigenen Land und buchten die Fahrzeuge, die sonst internationalen Gästen zur Verfügung standen.

Schikarsky: „Möglichst früh buchen“

Laut Sven Schikarsky, Produktchef von Dertour, Jahn Reisen, ITS, Meiers Weltreisen und Travelix, lasse dieser Trend jedoch aktuell nach, da den Nordamerikanern wieder andere Ziele offenstehen. „Das sind gute Nachrichten für unser wichtiges Mietwagenziel, die USA. Auch in den anderen beliebten Zielen wird es wieder mehr Mietwagen-Kapazitäten geben“, prognostiziert Schikarsky. Ihm zufolge werde es ab Herbst besser. „Die möglichst frühe Buchung bleibt jedoch essenziell.“

Die USA sind in diesem Sommer weiter das mit Abstand beliebteste Mietwagenziel, gefolgt von Irland und Portugal, die an Beliebtheit gewonnen haben, sowie Island und Kanada. 2019 waren neben den USA auch Griechenland, Spanien, Kanada und Irland in den Top 5.

Die Mietdauer ist über alle Ziele hinweg konstant geblieben und liegt bei 9,3 Tagen. Kürzer geworden ist sie auf der Fernstrecke: Im Sommer 2019 wurden Fahrzeuge im Schnitt 12,4 Tage lang gemietet, 2022 sind es noch 11,2 Tage. In Europa inklusive der Mittelmeerziele greifen Urlauber acht Tage lang auf einen Mietwagen zurück.

Deutschland-Urlauber nutzen Mietwagen länger

Deutlich länger hingegen mieten Deutschland-Urlauber einen Wagen, und zwar im Schnitt 5,5 Tage (2019 waren es 4,9 Tage). Als Gründe dafür nennt Dertour, dass Urlauber kein eigenes Auto haben, das sie zur Anreise nutzen können. Oder sie möchten es nicht, weil sie beispielsweise das Neun-Euro-Ticket nutzen. Andere wiederum fahren im Alltag einen Kleinwagen und buchten für den Urlaub mit der Familie und mehr Gepäck ein größeres Auto. 

Auch Urlaub mit dem Campmobil ist stark nachgefragt. Trotz später Öffnung vieler beliebter Ziele und einer Fahrzeugknappheit erreichen die Reisen in diesem Segment im Sommer laut Reisebarometer knapp 80 Prozent des Buchungsvolumens des Sommers 2019. 

Campmobil-Urlaub: Kanada bleibt Nummer 1

Als Top-Destination führt Kanada (minus 22 Prozent zu 2019) weiterhin die Top-5-Liste an, gefolgt von den USA (minus 23 Prozent), Australien (minus 57 Prozent), Island (minus 4 Prozent) und Neuseeland (minus 77 Prozent). Island ist neu unter den beliebtesten Zielen, während Namibia nicht mehr zu den Top 5 zählt. 

Auch für Herbst und Winter zeichnet sich laut Schikarsky eine Entspannung auf dem Campmobil-Markt ab. Allerdings rät er auch hier Reisenden, die sich den Traum von einer Neuseeland- oder Australien-Tour erfüllen wollen, zur Eile: „Oberstes Gebot dabei: So früh wie möglich buchen. Denn der Nachholeffekt wird im Herbst und Winter für eine hohe Nachfrage sorgen, während die Flotten noch nicht zu ihrer alten Stärke zurückgekehrt sein werden.“

Berücksichtigt wurden für das Sommerbarometer 2022 die Buchungseingänge bei Dertour und den Schwestermarken Jahn Reisen, ITS, Meiers Weltreisen und Travelix bis zum 7. Juli dieses Jahres für den Reisezeitraum Juli bis September 2022. Die Zahlen wurden verglichen mit den Buchungseingängen bis 7. Juli 2019 für den gleichen Reisezeitraum im Jahr 2019.

Ute Fiedler
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