Destinationen

31. Tourismusanalyse: Reiselust stagniert

Insgesamt stagnierte die Reiselust der Deutschen 2014, allerdings nicht bei den älteren Semestern

Insgesamt stagnierte die Reiselust der Deutschen 2014, allerdings nicht bei den älteren Semestern. Foto: meine-seniorenreise

Reisen hat für die Mehrheit der Deutschen nichts an Faszination verloren, auch wenn das Aufkommen im vergangenen Jahr stagnierte. Das eigene Land blieb vor Spanien das beliebteste Urlaubsziel – und die Senioren werden immer mehr reiselustiger: So lauten in Kurzform die Ergebnisse der 31. Deutschen Tourismusanalyse.

Für die jährlich erscheinende Studie der Hamburger Stiftung für Zukunftsfragen wurden im Januar mehr als 4.000 Bundesbürger nach ihrem Urlaubsverhalten 2014 und ihren Reiseabsichten für dieses Jahr befragt.

Demnach begaben sich 57 Prozent der Deutschen 2014 auf eine Urlaubsreise von mindestens fünf Tagen – exakt so viele wie im Vorjahr. Unter ihnen waren so viele Senioren wie noch nie. „Ohne diese Zielgruppe haben Hotels, Restaurants und Cafés, Flug-, Bahn- und Busgesellschaften, Reisebüros und -veranstalter es bereits gegenwärtig schwer, erfolgreich zu sein“, so Ulrich Reinhardt, wissenschaftlicher Leiter der Stiftung.

Vor zehn Jahren verreisten erst 44 Prozent aller Ruheständler, inzwischen ist es fast die Hälfte. Damit packten ältere Reisende beinahe ebenso häufig die Koffer wie junge Erwachsene und sogar öfter als Singles mittleren Alters, heißt es in der Studie. Auch die Jungsenioren zwischen 50 und 64 Jahren seien immer zahlreicher unterwegs und hätten schon die Familien überholt.

Deutschland blieb das beliebteste Urlaubsziel der Bundesbürger – und zwar mit Abstand. 37 Prozent aller Haupturlaube fanden zwischen Flensburg und Füssen statt. Feriengebiete an der Ostseeküste konnten sich über fünf Prozent mehr Gäste freuen und verdrängten die bayrischen Destinationen aus der Spitzenposition. Gründe hierfür seien ein insgesamt günstigeres Preisniveau, zahlreiche Investitionen und die „grundsätzliche Faszination für die Kombination aus Wasser, Sonne und Strand“, analysiert Reinhardt.

Bei den Auslandsreisezielen konnte Spanien (plus 1,2 Prozent) seine Vormachtstellung vor Italien (minus 0,5 Prozent), der Türkei (stabil), Österreich (plus 0,4 Prozent), Kroatien (plus 0,5 Prozent) und Griechenland (plus 0,5 Prozent) weiter ausbauen. Der Fernreisemarkt war erstmals seit Jahren leicht rückläufig (minus 0,4 Prozent). Mehr Deutsche zog es nach Amerika, wohingegen die nordafrikanischen Länder Ägypten, Marokko und Tunesien immer noch 30 Prozent unter dem Niveau vor dem Arabischen Frühling liegen.

In diesem Jahr wollen 44 Prozent der Deutschen ganz sicher in die Ferien fahren – ein leichter Rückgang von einem Prozent. Im Gegensatz dazu steht für jeden fünften Befragten fest, auf eine Urlaubsreise zu verzichten. Konstant blieb die Zahl der noch Unentschlossenen (35 Prozent). Die Vergangenheit habe aber gezeigt, dass bei jedem dritten davon im Laufe des Jahres doch noch die Reiselust erwache. „Insofern deutet vieles darauf hin, dass die Reiseintensität 2015 das Niveau des Vorjahres übertreffen wird“, so das Fazit der Forscher.

Die vollständige Studie steht unter www.tourismusanalyse.de als kostenloser PDF-Download bereit. 

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