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Türkei fordert Aufhebung der Reisewarnung

Die Türkei will so bald wie möglich wieder deutsche Gäste empfangen

Die Türkei will so bald wie möglich wieder deutsche Gäste empfangen. Foto: neurobite/istockphoto

Die Türkei fordert von der deutschen Regierung die Aufhebung der Reisewarnung. Außenminister Heiko Maas hatte am Mittwoch die Reisewarnung für alle Staaten außerhalb der EU verlängert – darunter auch die Türkei. „Die wissenschaftlichen Gründe hinter der Entscheidung sind für uns schwer zu verstehen“, sagte Außenminister Mevlüt Cavusoglu gegenüber dem Nachrichtenmagazin Spiegel. Man erwarte, dass Deutschland die Reisewarnungen „zum frühestmöglichen Zeitpunkt“ aufhebe.

Das Land habe die Quarantänepflicht aufgehoben, so der türkische Außenminister, und alle Hygienemaßnahmen ergriffen. Die Türkei hat dabei sogar den TÜV an Bord geholt, um das Vertrauen deutscher Urlauber zu gewinnen (siehe hier). Rund fünf Millionen Bundesbürger hatten im vergangenen Jahr ihren Urlaub in der Türkei verbracht.

Der deutsche Außenminister Heiko Maas hat Bedenken, dass die offiziellen Corona-Statistiken der Türkei nicht stimmen – und hohe Fallzahlen wären mit einer Lockerung nicht vereinbar. Woher diese Bedenken kommen, ist allerdings fraglich: Die Zahlen der John-Hopkins-Universität für die Türkei liegen sogar unter den offiziellen Angaben der Regierung.

Und auch das Thema Rückflug im Fall einer möglichen Infizierung von Touristen ist gelöst: Nach Informationen von Bentour-Chef Deniz Ugur hat sich Turkish Airlines bereits erklärt, Bundesbürger im Notfall zurückzufliegen. Dafür würden im Fall der Fälle im hinteren Bereich der Flieger Quarantänezonen eingerichtet.

„Die Entscheidung drängt – die Kunden rennen uns die Bude ein“, berichtet Ugur von der großen Nachfrage nach Türkei-Urlaub. In den Büchern stünden für die nächsten Wochen Tausende Buchungen. Grund zur Sorge bestehe bei einer Türkei-Reise nicht, verspricht der Bentour-Chef. Seine Überzeugung: „Die Türkei hat das Thema Corona im Griff.“

Davon ist offenbar auch der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß, überzeugt. Natürlich müsse man vorsichtig sein, die Erfolge im Kampf gegen Corona nicht zu riskieren. „Trotzdem sollten wir bei Ländern, die nachweislich eine positive Entwicklung der Neuinfektionen und vor Ort ausreichend Schutz gewährleisten, auch Reisewarnungen zurücknehmen.“ Und dazu zähle auch die Türkei.

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