Verkehr

Sun Express kritisiert Bundesregierung

Peter Glade, CCO von Sun Express, ist sehr unzufrieden mit der Politik der Bundesregierung

Peter Glade, CCO von Sun Express, ist sehr unzufrieden mit der Politik der Bundesregierung. Foto: Sun Express

Der Urlaubs-Carrier Sun Express übt deutliche Kritik an der Bundesregierung: Die Regierung fahre in Corona-Zeiten einen Schlingerkurs mit drastischen Auswirkungen für die Touristik und lege eine zögerliche Politik an den Tag. So werfe sie dem Land und der gesamten touristischen Wertschöpfungskette maßgebliche Steine in den Weg. „Urlauber sind in ihrer Planung völlig verunsichert“, meint Peter Glade, Commercial Director (CCO) von Sun Express.

Dass die neue Einteilung von Risikogebieten in Regionen der Länder wie bereits innerhalb der Europäischen Region jetzt noch später komme, bereite der Türkei „echtes Kopfzerbrechen“. Die erhoffte Klarheit bleibe aus, die Zeit laufe den Touristikern davon.

Glade wird sehr deutlich: „Es gibt einen politischen Willen, Reisende zu verwirren.“ Dabei biete etwa die Türkei bis weit in den Herbst hinein die Möglichkeit, einen sicheren Badeurlaub zu verbringen. „Sie kann dieses Potenzial aber nicht nutzen, wenn sich Kunden nicht trauen, zu buchen“, so Glade. Dabei sei gerade die Türkei vorbildlich auf Pauschalurlauber vorbereitet. „Der Umgang mit Corona in den Hotels ist überaus professionell, konsistent und durchdacht“, sagt der Airline-CCO.

Auf Gesundheitsminister Jens Spahn, der Deutsche jüngst zu Urlaub im Inland aufgerufen hat, ist Glade nicht gut zu sprechen. Seine jüngst getätigte Aussage hält er für kontraproduktiv und unbegründet. „Wir alle wissen doch mittlerweile nur zu gut, dass es nicht davon abhängt, wo ich mich aufhalte, sondern wie ich mich verhalte“, meint Glade. Wer verantwortungsvoll reise, stelle kein größeres Risiko dar als jemand, der die Ferien zuhause verbringe.

Ein Widerspruch ärgert Glade besonders: Spahn besuche derzeit Reisebüros, um zu hören, wo der Schuh drücke – mehr dazu finden Sie hier. Aber dann rate er fast gleichzeitig von Auslandreisen im Herbst ab. „Für die Touristik ist dies ein echter Bärendienst“, schimpft Glade und dürfte damit vielen Branchenvertretern aus der Seele sprechen.

 
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