Verkehr

Lufthansa ist wieder in privater Hand

Der Staat ist jetzt wieder komplett raus aus dem Lufthansa-Konzern

Der Staat ist jetzt wieder komplett raus aus dem Lufthansa-Konzern. Foto: Lufthansa

Früher als geplant hat sich der Bund als Anteilseigner des Lufthansa-Konzerns wieder komplett zurückgezogen. Nach Angaben des Wirtschaftsstabilisierungsfonds der Bundesrepublik Deutschland (WSF) wurden alle verbliebenen Aktien an der Deutschen Lufthansa AG auf dem Wege eines beschleunigten Bookbuilding-Verfahrens an verschiedene Investoren veräußert. Vereinbart war, dass die Beteiligung bis spätestens Oktober 2023 verkauft wird.

Um die Lufthansa-Gruppe in der Corona-Krise zu retten, hatte der Staat ein Rettungspaket im Umfang von insgesamt neun Milliarden Euro geschnürt. Neben Krediten und Stillen Einlagen hatte der WSF Aktienbeteiligungen in Höhe von 20 Prozent erworben. Zuletzt hielt der WSF noch rund 6,2 Prozent am Grundkapital des Unternehmens. Die Rettungskredite und Einlagen hatte Lufthansa bereits im November 2021 vorzeitig zurückgezahlt.

Gewinn von 760 Millionen Euro für den Staat

Lufthansa-Chef Carsten Spohr bedankte sich bei der aktuellen und vorherigen Bundesregierung und den deutschen Steuerzahlern für ihre Unterstützung „in der schwersten finanziellen Krise der Unternehmensgeschichte“. Die Stabilisierung der Lufthansa sei erfolgreich gewesen und zahle sich auch finanziell für die Bundesregierung und den Steuerzahler aus.

In der Tat: Die Aktienbeteiligung von 20 Prozent am Lufthansa-Grundkapital hatte der WSF im Sommer 2020 für 306 Millionen Euro erworben. Verkauft wurden die Anteile für insgesamt 1,07 Milliarden Euro – ein Gewinn von 760 Millionen Euro. Die zuletzt noch ausstehenden Aktien im Ankaufwert von 74,4 Millionen Euro wurden laut WSF am Dienstag für insgesamt 455 Millionen Euro bei internationalen Investoren platziert.

Thomas Riebesehl
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