Reisevertrieb

Reisesommer: Fast wieder altes Niveau erreicht

Der vergangene Sommer lief besonders für die Türkei, hier im Bild Kappadokien, sehr gut

Der vergangene Sommer lief besonders für die Türkei, hier im Bild Kappadokien, sehr gut. Foto: Asia-Pacific Image Studio/istockphoto

Nach der weitgehenden Aufhebung der Reiserestriktionen zeigten sich die Deutschen in diesem Jahr in Reiselaune. Trotzdem wird das Sommergeschäft, das bis Ende Oktober andauert, nicht ganz das Umsatzniveau des Vor-Corona-Sommers 2019 erreichen. Dies teilte der DRV anlässlich des Hauptstadtkongresses mit, der heute in Berlin beginnt.

Die Sommer-Umsätze für organisierte Urlaubsreisen, die in stationären Reisebüros, auf Online-Portalen der Veranstalter und bei Online Travel Agencies erzielt wurden, lagen zuletzt noch fünf Prozent unter den Werten von 2019. Diese Zahlen stammen vom Datendienstleister Travel Data + Analytics (TDA).

Deutsche gaben mehr für ihren Sommerurlaub aus

Interessant: Die Deutschen haben im Sommer mehr Geld für ihren Urlaub ausgegeben als 2019. So stiegen die Ausgaben pro Person und Nacht im Schnitt um 15 Prozent.

Besonders beliebt waren in diesem Sommer Pauschalreisen ans Mittelmeer. Klarer Gewinner war das östliche Mittelmeer. Die stärksten Umsatzsteigerungen im Vergleich zum Sommer 2019 verzeichnen die Türkei (plus 33 Prozent) und Griechenland (plus 22 Prozent). Mit einem Umsatzplus von acht Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum von 2019 gehört auch Ägypten zu den Aufsteigern.

Ein kleines Umsatzminus muss hingegen das westliche Mittelmeer hinnehmen – die Ausnahme bilden hier die Balearen und die Kanaren mit einem Umsatzplus von knapp drei Prozent.

Kreuzfahrtsegment erholt sich

Laut dem DRV nahmen auch die Buchungen für die Hochseekreuzfahrten im Sommer zu. Sie hätten allerdings noch nicht die „alte Stärke von vor Corona“ erreicht. Bei den Flusskreuzfahrten hätten speziell die Fahrtgebiete in Deutschland profitiert.

Bei den Fernzielen punkteten Länder in der Karibik und im Indischen Ozean. Hervorzuheben sind die Dominikanische Republik, die sogar ein Plus von 41 Prozent gegenüber dem Sommer von 2019 erzielen konnte, und die Malediven (37 Prozent).

Blickt DRV-Präsident Norbert Fiebig auf das gesamte Touristikjahr 2021/2022, bilanziert er: „Die deutlich angezogene Nachfrage in den vergangenen Monaten zeigt, dass die Reisewirtschaft auf Erholungskurs, aber noch längst nicht über den Berg ist.“ Bis einschließlich August zeigt sich aktuell ein Umsatzminus von 14 Prozent gegenüber 2018/2019. Grund hierfür sei insbesondere der vergangenen Winter, der aufgrund vieler damaliger Corona-Reiserestriktionen für das Minus sorgt.

Arne Hübner
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