Verkehr

ADV: „Flughäfen werden es 2023 besser machen“

An den Airports gibt es auch dieses Jahr so einiges zu tun

An den Airports gibt es auch dieses Jahr so einiges zu tun. Foto: Mlenny/istockphoto

ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel während seines Vortrags vor den Mitgliedern des Corps Touristique in Frankfurt am Main

ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel während seines Vortrags vor den Mitgliedern des Corps Touristique in Frankfurt am Main. Foto: mg

Der Flughafenverband ADV rechnet für die kommenden Oster- und Sommerferien mit einer deutlich besseren Performance an den Airports als im vergangenen Jahr. „Wir sind in der Planung sehr gut aufgestellt. Ich bin sicher, wir werden es besser machen“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes Ralph Beisel während eines Vortrags vor den Mitgliedern des Corps Touristique dieser Tage in Frankfurt am Main.

Es gibt Fortschritte, aber auch „noch viel zu tun“

Der Optimismus Beisels bedeutet freilich nicht, dass alles rundlaufen wird. Vielmehr gebe es „noch viel zu tun“, gesteht der ADV-Chef und verweist unter anderem darauf, dass die Flughäfen auf viele einzelne Komponenten keinen Zugriff hätten und somit kaum Einfluss ausüben könnten. Dazu gehöre, dass man nicht wisse, ob alle Dienstleister auch die richtigen Zahlen nennen und ihr Personal tatsächlich so planen, dass auch die Peak-Zeiten abgedeckt sind.

Viele verschiedene Dienstleister

Ähnliches gelte für Behörden und sonstige Partner. Grundsätzlich gebe es zu viele Dienstleister an den Flughäfen. „Die Airports müssen wieder mehr in die eigenen Hände legen oder Mitspracherechte erhalten, um Abläufe verbessern zu können“, formulierte Beisel eine der Forderungen des ADV.

Zudem müssten sich die Airports besser darauf verlassen können, dass die Airlines in ihrem Drang zu sparen nicht an der falschen Stelle aktiv werden. Dazu gehöre auch der Check-in und die Frage, wie viele Counter eine Airline benötigt. Bei Turkish Airlines zum Beispiel würde im Schnitt dreimal so viel Gepäck eingecheckt wie bei British Airways. „Das bedeutet, dass auch mehr Counter nötig sind“, so Beisel.

Spitzenzeiten entsprechend planen

Parallel dazu gehe es darum, die Personalplanung auf die „Peak Hours“ auszurichten. Es dürfe keine „Durchschnittsbesetzung“ geplant werden, vielmehr müsse nach dem jeweiligen Bedarf gearbeitet werden. Das sei eine einfache Logik, werde aber nicht von allen Airlines umgesetzt.

Die Airports selbst versuchen in Gesprächen mit Behörden aktuell, dass der kurzfristige Einsatz von Hilfskräften wie Studenten einfacher wird. „Wir arbeiten da gerade mit viel Kreativität“, betonte Beisel während seiner Rede vor den Mitgliedern der internationalen Tourist Boards in Deutschland.

Dabei gehe es auch um eine Anpassung der so genannten „Zuverlässigkeitsüberprüfung“ (ZÜP) in bestimmten Bereichen der Airports. Der Prozess für die Genehmigung dauere aktuell rund zwei Monate, kritisiert der ADV-Chef und ergänzt lakonisch: „In dieser Zeit stehen manche potenziellen neuen Mitarbeiter schon längst in Diensten von Amazon oder wem auch immer.“

2022: Hälfte der Flieger unpünktlich

Die Ursachen für das teilweise Flugchaos im Frühjahr und Sommer 2022 hat nach der Analyse des ADV verschiedene Ursachen. So seien insgesamt 50 Prozent der Flüge unpünktlich gewesen. Dies führe zu massiven Verschiebungen in der Abfertigung. Zudem sei jeder 20. Flug gestrichen worden –zum Teil sogar angekündigt. Auch dies bringe viele Abläufe durcheinander.

Hinzu kamen Ralph Beisel zufolge Probleme und Verzögerungen beim Check-in, bei den Bodenverkehrsdiensten (Ground Handling) sowie den Sicherheits- und Passkontrollen.

Grundsätzlich habe man den „Anspruch, dass das Reisen am Airport beginnt“, versichert Beisel. Dabei gehe es nicht nur ums Fliegen, sondern auch um das Nutzen der Infrastruktur der Flughäfen. „Wenn die Menschen ewig in den Sicherheitskontrollen stehen, haben sie dann auch keine Zeit oder Lust mehr, einkaufen zu gehen oder unsere Restaurants zu besuchen.“

Matthias Gürtler
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