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Destinationen

USA: Sehenswürdigkeiten nach Shutdown geschlossen

Update: 12:00 Uhr
Detailaufnahme des Kapitols in Washington DC mit einer wehenden USA-Flagge vor blauem Himmel an einem sonnigen Tag

Nichts geht mehr in den USA: Grund ist eine Blockade im US-Senat, die zum Shutdown geführt hat. Foto: rie

Der seit einem Tag andauernde Stillstand der US-Bundesverwaltung hat Folgen für den Tourismus im ganzen Land. Während essenzielle staatliche Dienste wie Grenzschutz, Polizei und Flugsicherung weiterlaufen, stehen viele Kultur- und Freizeiteinrichtungen still. Zahlreiche Nationalparks, Museen, Zoos und andere von Bundesbehörden betriebene Einrichtungen bleiben geschlossen, heißt es in einem ARD-Bericht.

Nationalparks eingeschränkt zugänglich

Laut einem Plan des National Park Service (NPS) sollen große Teile der Parks, die sich nicht absperren lassen – etwa Wanderwege und Straßen – weiterhin frei zugänglich bleiben. Gleichzeitig wurden jedoch rund 9.200 Mitarbeitende beurlaubt, was etwa 64 Prozent des Personals entspricht. Lediglich Beschäftigte, die zum Schutz von „Leben und Eigentum“ unverzichtbar sind, bleiben im Dienst. Dies sorgt für wachsende Sorgen über Sicherheit, Sauberkeit und Ordnung in den Parks.

Das Utah Office of Tourism scheint die Situation optimistischer einzuschätzen. Es teilt mit, dass die fünf großen Nationalparks des Bundesstaates – Arches, Bryce Canyon, Canyonlands, Capitol Reef und Zion – weiterhin geöffnet seien. Zwar entfielen Besucherzentren und rangergeführte Programme und der „Timed Entry“-Zugang im Arches Nationalpark sei ausgesetzt, aber Campingplätze, Toiletten, Müllentsorgung und Notfallrettung blieben verfügbar. „Unsere Priorität war und ist es, die Parks zu erhalten, das Besuchererlebnis sicherzustellen und die Gemeinden sowie Unternehmen zu unterstützen, die vom Tourismus abhängen“, erklärt Natalie Randall, Direktorin des Utah Office of Tourism.

Auch der Grand Canyon bleibt für Besucher zugänglich. Die Grand Canyon Conservancy teilt mit, dass Straßen, Aussichtspunkte und Wanderwege offen seien, Eintrittsgebühren derzeit aber nicht erhoben würden. Staatlich betriebene Gebäude, einschließlich Besucherzentren, seien geschlossen, während privat betriebene Dienste wie Hotels, Restaurants, Shops und Shuttlebusse aber regulär weiterliefen.

Museen unterschiedlich betroffen

Die Smithsonian-Museen in Washington – darunter das National Museum of Natural History oder das National Air and Space Museum – kündigten an, bis mindestens zum 6. Oktober geöffnet zu bleiben. Ob danach ein Betrieb möglich ist, ist unklar. Auch das Kapitol hat seine Türen für Besucher bereits geschlossen. In früheren Shutdowns mussten zudem Einrichtungen wie der National Zoo nach wenigen Tagen den Betrieb einstellen – momentan ist auch dieser bis zum 6. Oktober geöffnet.

Flugverkehr bislang nicht beeinträchtigt

Flüge innerhalb der USA sowie internationale Verbindungen starten unterdessen weiterhin regulär. Doch laut CNN steht die Luftfahrtbranche unter Druck: Viele Beschäftigte – darunter die mehr als 13.000 Fluglotsen sowie das Sicherheitspersonal der Transportation Security Administration (TSA) – gelten als unverzichtbar und müssen ihren Dienst momentan ohne Bezahlung leisten.

Während der letzten Shutdowns hatte dies wiederholt zu Personalausfällen geführt. Infolgedessen kam es zu Flugstreichungen, Verzögerungen und langen Wartezeiten an den Sicherheitskontrollen. Auch jetzt warnen Beobachter, dass sich solche Probleme erneut ergeben könnten, sollte der Haushaltsstreit länger andauern.

Streit im US-Senat um den Haushalt

Hintergrund des Stillstands ist ein erbitterter Streit im US-Senat: Für einen neuen Haushalt fehlen den Republikanern sieben Stimmen. Die Demokraten blockieren das Budget, weil sie Kürzungen bei Programmen für einkommensschwache Haushalte rückgängig machen wollen. Diese Kürzungen sind jedoch Bestandteil eines umfassenden Steuer- und Ausgabengesetzes von Präsident Trump.

Es bleibt offen, wie lange Behörden geschlossen bleiben – und damit auch, wie lange der Tourismus in den USA unter den Einschränkungen leiden wird. Der letzte Shutdown 2018/2019 dauerte 35 Tage.

 
Clara Petri
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