Um die Aufräumarbeiten nach dem verheerenden Hurrikan Melissa auf Jamaika weiter voranzutreiben, hat das Tourismusministerium eine Task Force eingerichtet. Wie der jamaikanische Tourismusminister Edmund Bartlett am Wochenende ankündigte, soll die touristische Infrastruktur auf der Insel bis zum 15. Dezember 2025 wieder vollständig hergestellt sein.
Wie groß die Zerstörungen vor Ort sind, ist weiterhin unklar. Condor fliegt seit dem 26. Oktober nicht mehr auf die karibische Insel. Der Sangster International Airport in Montego Bay ist laut Auswärtigem Amt stark beschädigt und noch nicht wieder für kommerzielle Flüge freigegeben. Ob der nächste reguläre Condor-Flug am 5. November startet, dazu hat sich die Airline bislang noch nicht geäußert.
TUI Fly: Sondermaschine für Urlauber
Um festsitzende Reisende auszufliegen, hat TUI mit einer Sondermaschine der niederländischen TUI Fly am Wochenende mehrere deutsche Urlauber nach Amsterdam ausgeflogen. Anschließend ging es mit Bussen weiter nach Frankfurt, wie ein Sprecher auf Anfrage mitteilte. Kunden, die Reisen nach Jamaika gebucht haben, können bis auf Weiteres kostenfrei stornieren.
Auch Veranstalter Dertour bietet derzeit bis zum 10. November kostenfreie Stornierungen und Umbuchungen an. Man arbeite aktuell an einer Neu- und Langfristbewertung und werde diese zum 6. November veröffentlichen, teilte eine Sprecherin mit.
Für Gäste, die nach dem Hurrikan auf Jamaika gestrandet sind, seien vor allem Rückflüge von Kingston via Panama nach Frankfurt oder von Kingston via Panama gebucht worden. Viele Gäste fliegen laut Dertour am heutigen Montag mit der Condor ab Panama und landen Dienstag um 12.15 Uhr in Frankfurt. Mit den Umbuchungen habe man bereits am Freitag begonnen. Alle Gäste seien am Freitag informiert und nach Kingston gebracht worden. „Wir haben uns bewusst entschieden, den größten Teil der Gäste über Panama auszufliegen, da dort unser Flugpartner Condor extra auch ein Care Team stationiert hat“, so die Sprecherin.
Das Auswärtige Amt rät seit einigen Tagen von nicht notwendigen Reisen in die Region ab. Es sei mit zahlreichen Beeinträchtigungen der Infrastruktur, inklusive des Stromnetzes, des Internets und Telefons zu rechnen, heißt es auf der Webseite der Behörde.
Hurrikan Melissa war am 28. Oktober als Hurrikan der höchsten Stufe über Jamaika hinweg gezogen. Aufgrund der großen Schäden wurde die Insel in der Karibik von der jamaikanischen Regierung zum Katastrophengebiet erklärt. Medienberichten zufolge gibt es allein auf Jamaika aktuell 28 bestätigte Todesfälle. Es gibt Berichte über weitere mögliche Opfer. (uf)
