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TUI Group: Endlich wieder profitabel

TUI lächelt wieder: Der Sommer läuft gut für den Konzern

TUI lächelt wieder: Der Sommer läuft gut für den Konzern. Foto: ck

Ein deutlicher Ergebnisanstieg im dritten Geschäftsquartal sorgt bei der TUI Group wieder für profitable Zahlen: Den aktuellen Zahlen zufolge hatten alle Segmente eine positive operative Entwicklung. Damit erreichte TUI erstmals seit der Pandemie wieder die Gewinnzone. Der Umsatz stieg auf 5,3 Milliarden Euro (plus 19 Prozent gegenüber dem Vorjahr), die Zahl der Gäste kletterte im Berichtszeitraum auf 5,5 Millionen (Vorjahr: 5,1 Millionen).

Weiter Schulden in Milliardenhöhe

Der Quartalsbericht ist der erste seit Pandemiebeginn, der keine staatliche Finanzierung mehr enthält. Die WSF-Hilfen waren im Berichtszeitraum vollständig abgelöst worden. Die Kreditlinien der Banken sind derzeit nicht gezogen. Eigenen Angaben zufolge konnte TUI im Berichtszeitraum die Nettoverschuldung um 1,1 Milliarden Euro senken, dennoch bleibt sie hoch: Zum 30. Juni 2023 lag sie bei 2,2 Milliarden Euro.

Kern-Segment Holiday Experiences im Plus

Hoffnung macht dem Konzern vor allem die anhaltend gute Nachfrage für den Sommer sowie die guten Zahlen des Bereichs Hotels & Resorts: Sie lagen beim bereinigten Ergebnis das fünfte Quartal in Folge über Vorkrisen-Niveau. Die Hotels & Resorts gehören wie Kreuzfahrten und TUI Musement zum „Kern- und Wachstumssegment“ Holiday Experiences. Der durchschnittlich erzielte Umsatz pro Bett und Nacht stieg gegenüber dem Vorjahr um neun Prozent auf 80 Euro, die Kapazitätsauslastung verbesserte sich um fünf Prozentpunkte auf 79 Prozent.

Auslastung der Hotels und Schiffe steigt

Der Bereich Kreuzfahrten setzte sich die Erholung ebenfalls fort und verzeichnete das fünfte positive Quartal seit Beginn der Pandemie. Die Schiffe von TUI Cruises, Hapag-Lloyd Cruises und Marella Cruises hätten allesamt zur positiven EBIT-Entwicklung beigetragen, so Konzernchef Sebastian Ebel. Die Auslastung in den Monaten April bis Juni verbesserte sich auf 95 Prozent (Vorjahr: 69 Prozent). Das bereinigte EBIT des Bereichs Kreuzfahrten kletterte deutlich auf 64 Millionen Euro (Vorjahr: drei Millionen Euro).

TUI Deutschland liegt gut im Rennen

Im Segment Markets & Airlines konnten die Veranstalter in Deutschland, Österreich, Polen und in der Schweiz das Quartal positiv abschließen, das bereinigte EBIT liegt mit neun Millionen Euro allerdings nicht allzu hoch. Bei TUI Deutschland liegt die Zahl der Kunden im laufenden Sommer um elf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit schneidet der deutsche Markt aktuell besser ab als etwa Großbritannien, Nordland und die Niederlande.

Die durchschnittlichen Reisepreise liegen über alle Märkte hinweg um sieben Prozent über dem Vorjahr. Diese Zahl dürfte in etwa auch auf den deutschen Markt zutreffen. Fazit von TUI-Chef Sebastian Ebel: „Der Reisesommer 2023 wird für die TUI sehr gut.“ Er erwarte, „nahezu an das Buchungsniveau des Sommers 19 heranzukommen“.

Hohe Kosten durch Brände auf Rhodos

Für einen Ergebnisdämpfer werden die Brände auf Rhodos sorgen: Sie sorgten dafür, dass Ende Juli rund 8.000 TUI Gäste im Süden der Insel ihre Hotels verlassen mussten. Das habe finanzielle Auswirkungen, „die sich im Ergebnis für das Gesamtjahr zeigen werden“, kündigt Sebastian Ebel an. So seien Kosten für Stornierungen und entgangenes Geschäft, Kundenentschädigungen und Rückführungsflüge in Höhe von etwa 25 Millionen Euro entstanden.

Rhodos hat im Sommer-Programm des TUI-Konzerns einen Anteil von rund fünf Prozent. Glück im Unglück: 80 Prozent der TUI-Gäste verbringen den Urlaub im Norden der Insel, der von den Waldbränden zu keiner Zeit betroffen war. Mit dem bereits begonnenen Aufbau eines breiteren und ganzjährigen Angebotes an Produkten und Services will TUI dem Konzernchef zufolge die Auswirkungen ähnlicher Ereignisse in Zukunft stärker abfedern.

Matthias Gürtler
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