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Kreuzfahrten

Havila Voyages kündigt klimaneutrale Kreuzfahrt an

Ein Küstenkreuzfahrtschiff mit dunkelblaem Rumpf und weißem Aufbau befährt den berühmten Geirangerfjord in Norwegen. Am Ende des Fjord ist der gleichnamige Ort zu erkennen, links und rechts ragen bewaldete Berge empor.

Die Havila Polaris soll Ende November mit verflüssigtem Biogas auf der Postschifflinie in Norwegen unterwegs sein. Im Bild: der Geirangerfjord. Foto: Havila Voyages

Nach Hurtigruten hat nun auch Havila Voyages als zweite staatlich beauftragte norwegische Reederei auf der Postschifflinie ihre erste klimaneutrale Kreuzfahrt angekündigt. Damit will das Unternehmen die Messlatte für die künftige Konzessionsvergabe höherlegen.

Ende November wird die Havila Polaris nach Reedereiangaben mit Flüssig-Biogas betankt und anschließend – auch unter Nutzung der Batteriepakete an Bord – eine komplette Rundreise bis nach Kirkenes und zurück absolvieren. „Damit wollen wir beweisen, dass es durchaus möglich ist, die gesamte Küstenroute klimaneutral zu betreiben – etwas, das unserer Meinung nach auch die Mindestanforderung in der nächsten Ausschreibungsperiode für die Küstenroute sein sollte“, so Havila-CEO Bent Martini.

Bei dieser Reise würden die Treibhausgasemissionen um mehr als 90 Prozent reduziert, heißt es von Havila. Konkurrent Hurtigruten, der die anderen sieben Schiffe auf der Küstenroute betreibt, gab kürzlich bekannt, bereits Ende Oktober die erste klimaneutrale Kreuzfahrt auf der Postschiffroute durchführen zu wollen – allerdings mit Bio-Diesel.

Keine Abstriche bei Klima- und Umweltvorgaben notwendig

„Es ist sehr positiv, dass Hurtigruten nun Lösungen testet, die zeigen, dass die Behörden in der nächsten Ausschreibungsphase keine Abstriche bei den Klima- und Umweltvorgaben machen müssen“, kommentiert Havila-Manager Brent Martini das Vorhaben des Mitstreiters. „Wenn beide Unternehmen, die derzeit Verträge mit den norwegischen Behörden haben, zeigen, dass strengere Anforderungen möglich sind, können diese von Tag eins der nächsten Vertragsperiode an ohne schrittweise Einführung umgesetzt werden – und wir halten das für positiv und für den einzig richtigen Weg.“

Er weist auch darauf hin, dass es Unterschiede zwischen Biogas und Biodiesel gibt: „Biodiesel reduziert die Emissionen, aber Biogas bietet noch größere Reduzierungen – nicht nur bei den CO2-Emissionen, sondern auch bei lokalen Emissionen wie Stickstoff- und Schwefeloxiden, die mit Biogas um 100 Prozent reduziert werden“, erklärt Martini.

Bis Ende 2028 ausschließlich Biogas

Wichtig sei letztlich nur, „dass wir als Reeder Verantwortung übernehmen und zum ökologischen Wandel in der Schifffahrt beitragen“. Bis Ende 2028 will Havila die eigene Flotte ausschließlich mit Biogas betreiben. Gegenwärtig werden die vier Schiffe mit einer Kombination aus Flüssigerdgas (LNG) und großen Batteriepaketen angetrieben. Dadurch werden laut Reederei die CO2-Emissionen im Vergleich zu den Referenzwerten von 2017 für dieselbetriebene Schiffe auf der Küstenroute um 35 Prozent reduziert. Die lokalen Emissionen von Stickstoff- und Schwefeloxiden würden um 87 beziehungsweise 100 Prozent reduziert. Damit übertreffe man bereits bei Weitem die von den norwegischen Behörden im aktuellen Vertrag festgelegte Mindestanforderung einer CO2-Reduzierung um 25 Prozent. „Das ist schon beachtlich – aber wir wollen noch weiter gehen“, sagt Brent Martini. (ck)

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