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Reisevertrieb

ASR/TUI: Streit um veränderte Malusregelung

Zankapfel Malus: TUI-Vertriebschef Hasso von Düring (rechts) hält die Vorwürfe von ASR-Präsident Stephan Busch für „absurd“.

Zankapfel Malus: TUI-Vertriebschef Hasso von Düring (rechts) hält die Vorwürfe von ASR-Präsident Stephan Busch für „absurd“.<br>Fotos: mg

Der im März dieses Jahres erweiterte Toleranzkorridor für den Malus bei TUI ist nach Ansicht des Mittelstandsverbandes ASR völlig unzureichend. Obwohl Reisebüros durch das neue Modell bis zu zehn Prozent ins Minus rutschen können, ohne Provision zurückzahlen zu müssen, seien „mindestens 60 Prozent der Agenturen“ im laufenden Geschäftsjahr unmittelbar vom Malus bedroht.

„Die Reisebüros haben keine Chance, dem Malus entgegenzuwirken“, meint ASR-Präsident Stephan Busch. Obwohl Nachfrage am Markt vorhanden sei, fehlten bei TUI die Flugkapazitäten, um entsprechend Buchungen zu platzieren. Dadurch sorgen laut Busch nicht nur die allgemeinen Buchungsrückgänge für das Minus in den Agenturen, sondern auch die Kontingentstrategie des Marktführers. Diese der Reisekonzern auch deshalb durch, weil er über den Malus eine höhere Rendite einstreiche.

TUI kontert die Vorwürfe: Aus Sicht von Vertriebschef Hasso von Düring ist es „geradezu absurd zu glauben, TUI würde bewusst Reisebüros schaden“. So liege der Umsatz derzeit mit weniger als zehn Prozent im Minus – und damit innerhalb des gesetzten Toleranzkorridors. Zudem habe TUI nicht die Flugkapazität insgesamt, sondern die Risikokapazitäten gesenkt. „Das heißt, dass wir bei steigender Nachfrage jederzeit nachkaufen können“, so von Düring.
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