Best Ager: Interessen machen den Unterschied

Die Generation 55-plus bildet das Rückgrat der Tourismusindustrie, doch in eine gemeinsame Schublade passen sie schon lange nicht mehr. Das ist unter anderem das Ergebnis einer Marktforschung von TUI Deutschland.

Das Spektrum der Zielgruppe reicht demnach vom sportlich aktiven Urlauber über den Komfort liebenden und Wellness-affinen Gast bis hin zum günstiger buchenden Langzeiturlauber. Fazit von TUI:  Nicht das Alter, sondern die Interessen machen den Unterschied.

Im Reisebüro ist diese Botschaft längst angekommen. Viele Reiseverkäufer haben sich schon längst von der Überzeugung verabschiedet, dass die Generation der älteren Reisenden nur für Klassiker wie Bus- oder Studienreisen, Flusskreuzfahrten und Gesundheitsreisen zu begeistern sind. Das merkt auch TUI: In der Wintersaison sind rund die Hälfte der Urlauber älter als 50 Jahre.

Eine weitere Erkenntnis: Über Seniorenrabatte wie 55- oder 60-plus-Vorteile möchte zwar niemand sprechen. Aber „mitgenommen“ werden sie von den Kunden sehr gerne, heißt es unter anderem bei Schauinsland-Reisen, Öger Tours, FTI und Bentour. Letzterer gibt Senioren „generell“ einen Rabatt von bis zu 20 Prozent.

Keine Rolle spielen dagegen Preisdifferenzierungen bei Hapag-Lloyd Kreuzfahrten: Die Kunden würden sich eher nach den unterschiedlichen Interessen definieren, heißt es in Hamburg. Auch die Studienreiseveranstalter hoffen, Best Ager über ihre Neugier und ihren Tatendrang statt über Schnäppchen zu erreichen: „Die ältere Zielgruppe ist in den vergangenen Jahren zunehmend weltoffener und erlebnishungriger geworden“, sagt etwa Gebeco-Chef Ury Steinweg. Einen Grund, sie mit Altersrabatten zu locken, sieht er nicht.

Mehr zum Thema lesen Sie im Schwerpunkt „Best Ager“ in Ausgabe 35/15, die Anfang nächster Woche erscheint.