Anzeige
Anzeige
Veranstalter

DRSF-Entgeltsenkung: Ebel und Debus loben und üben Kritik

TUI-CEO Sebastian Ebel (links) und Christoph Debus, CEO Dertour Group, loben die Entscheidung, die DRSF-Entgelte zu senken, äußern jedoch auch Kritik. Fotos: TUI, Dertour Group

An Kritik hatte Sebastian Ebel in den vergangenen Monaten nicht gespart. Immer wieder forderte der TUI-CEO eine Absenkung der DRSF-Entgelte – die Pauschalreise müsse wettbewerbsfähig bleiben. 

Auch nach der Ankündigung des DRSF, die Beiträge stufenweise senken zu wollen, findet der TUI-Chef deutliche Worte: Der Schritt sei eine längst überfällige Entscheidung. „Sie hätte früher erfolgen müssen und kann nur ein erster Schritt sein“, macht er in einem Statement deutlich. „Urlauber und touristische Veranstalter wurden und werden viel zu lange mit zu hohen Kosten belastet.“

Es sei nicht nachvollziehbar, „dass einzelne Spitzenbeamte im Bundesjustizministerium die Arbeit des DRSF und die Forderung der Parlamentarier verzögern konnten und die Absenkung lange nicht umsetzen wollten“. Dies habe in den vergangenen Monaten Unternehmen und Urlaubern Millionen Euro gekostet. „Geld, das in einem Fonds – mittlerweile über eine Milliarde Euro – geparkt ist (allein der TUI-Anteil an der Sicherungsleistung liegt inzwischen bei über 400 Millionen Euro), steht nicht für Investitionen zur Verfügung. Was die Tourismusindustrie bei diesem Thema erlebt hat, ist kein Einzelfall. Die wirtschaftliche Wende in Deutschland muss gelingen – für die Menschen und für unser Land.“

Ebel: DRSF-Struktur muss auf den Prüfstand

Zudem fordert Ebel, die Struktur des DRSF grundsätzlich zu überprüfen. Dies betreffe sowohl die Gesellschafterstruktur, die 2021 kurz vor der Bundestagswahl geschaffen wurde, als auch die Frage der Rechtsaufsicht. „Heute ist das Bundesjustizministerium sowohl Genehmigungsbehörde für die Entgelte als auch Rechtsaufsicht. Diese Doppelzuständigkeit sollte die neue Bundesregierung überdenken.“

Ebels Appell: Der DRSF müsse in die Zuständigkeit eines anderen Ressorts überführt werden – etwa des Bundeswirtschaftsministeriums. „Tourismus ist Wirtschaft. Es geht um Investitionen und wirtschaftliche Entscheidungen mit enormer Tragweite für die Unternehmen der Branche und für die Urlauber.“

Darüber hinaus müsse die Anlagestrategie für die von den Unternehmen eingezahlten Gelder überarbeitet werden. „Wir begrüßen, dass die DRSF-Geschäftsführung bereits einen Reformkatalog vorgelegt hat – und wir werden diesen politischen Dialog weiter aktiv unterstützen.“

Debus: „Dies kann erst der Anfang sein"

Auch Christoph Debus, CEO der Dertour Group, lobt diesen Schritt als „wirtschaftlich sinnvoll". Durch die Senkung der DRSF-Entgelte werde die Stabilität des Fonds unterstrichen. „Noch wichtiger: Sie ist ein klares Bekenntnis zur Pauschalreise, die Millionen Menschen Jahr für Jahr Sicherheit, Verlässlichkeit und unbeschwertes Reisen ermöglicht", sagt Debus.  „Diese Entlastung stärkt eine Reiseform, die wie keine andere für Schutz und Planbarkeit steht und daher von fast jedem zweiten Deutschen gebucht wird. Daher begrüßen wir diesen Schritt sehr und hoffen, dass künftig weitere Entlastungen für diese attraktive und sichere Art zu Reisen, folgen werden. Dies kann erst der Anfang sein." (uf)

Anzeige