Nachdem der Umsatz des stationären Reisebüro-Vertriebs im laufenden Touristikjahr im Juni erstmals ins Minus gerutscht war, deutet sich nun eine leichte Erholung an. Wie der Frankfurter Dienstleister Tats in seinem monatlichen Reporting mitteilt, liegt der Auftragseingang für das gesamte Touristikjahr (November 2024 bis Oktober 2025) nun mit plus 0,6 Prozent leicht über dem Vorjahresniveau.
Grund für diese Entwicklung dürften die zahlreichen Last-Minute-Angebote sein, die die Veranstalter in den Markt gestellt hatten. Ihre Auswirkung sei „deutlich“ gewesen, hieß es jüngst von Bistro Portal – auch wenn die Preise im Last-Minute-Bereich im Vergleich zu den Vorjahren deutlich höher liegen, wie Reiseexperten in einer Umfrage der Woche im Juni dieses Jahres (ta-12/2025) erläuterten.
Starkes Kreuzfahrt-Geschäft
So betonte beispielsweise Sabine Krohmann vom Westerwald Reisebüro in Montabaur, zwar „manchmal tatsächlich Knallerangebote“ zu finden. „Doch häufig sind die Kunden von den hohen Preisen auch im Last-Minute-Bereich überrascht“, sagt sie. Vor allem Familien würden ihre Urlaubspläne auf das nächste Jahr verschieben und dafür früher buchen. „Ich würde sagen: Etwa 50 Prozent der Kunden, die Last-Minute-Reisen anfragen, buchen diese dann auch. Die andere Hälfte verschiebt die Reise. Unsere Erfahrung zeigt: Frühbuchen ist schon seit einer ganzen Weile das neue Last-Minute.“
Im Gespräch mit Reisebüro-Inhabern zeigt sich die deutliche Buchungszurückhaltung auch im Juli. Es sei sehr ruhig, teilen sie gegenüber touristik aktuell immer wieder mit und verweisen zugleich auf ein starkes Kreuzfahrt-Geschäft.
Das zeigt sich auch in den Zahlen von Anbieter Tats, der die Daten von 1.000 Reisebüros analysiert hat: Auch wenn die Nachfrage im Juli nicht mehr ganz so stark war wie im Juni (plus 22,9 Prozent), so liegt das Plus noch immer bei zehn Prozent im Vergleich zum Juli 2024. Für das gesamte Touristikjahr liegt das Wachstum bei 7,6 Prozent gegenüber 2024. (uf)