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Reisevertrieb

Fachkräftemangel: RTK und Hochschule starten Kooperation

Ein Geschäftsmann in Anzug berührt ein digitales Interface mit hexagonalen Symbolen zu Weiterbildung, E-Learning und beruflicher Entwicklung, darunter Laptop, Zertifikat, Präsentation, Wachstumsgrafik und eine Glühbirne mit Doktorhut.

Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, hat die Reisebüro-Kooperation RTK eine Kooperation mit der IU Hochschule gestartet. Foto: NicoElNino/iStock

Eine Reiseberaterin und ein älterer Mann sitzen an einem Schreibtisch und betrachten gemeinsam einen Reisekatalog. Beide lächeln, während sie über ein Angebot sprechen. Im Hintergrund sind eine Backsteinwand, Deko-Elemente und Informationsmaterialien zu sehen.

Reisebüro-Inhaberin Hans-Jürgen Dittrich mit seiner Mitarbeiterin Carolin Vocks. Foto: RTK

Die Reisebüro-Kooperation RTK und die IU Internationale Hochschule haben am 1. November eine Zusammenarbeit gestartet. Sie wollen mit dualen Studiengängen mehr junge Menschen für die Tourismusbranche gewinnen und Reisebüros bei der Personalentwicklung unterstützen. Das erste mögliche Sommersemester beginnt im April 2026. 

Dass Reisebüros mit dual Studierenden zusammenarbeiten, ist nicht neu. Eine branchenweite Kooperation zwischen einer Reisebüro-Kooperation und einer Hochschule jedoch ist laut den Organisatoren bislang einzigartig in der Branche.

Die Idee entstand wie RTK mitteilt aus der Not heraus. Hans-Jürgen Dittrich suchte über ein Jahr lang Personal für sein Reisebüro in Rheine. „Es musste eben auch die Richtige sein. Schließlich ist die Person am Counter das Gesicht unseres Unternehmens", sagt der Reisebüro-Inhaber. Über die IU fand er die duale Studentin Carolin Vocks, die heute fest angestellt ist. „Das war der Beweis, dass das duale Studienmodell genau das ist, was unsere Branche jetzt braucht.“

Unterstützung bei Personalentwicklung

RTK-Bereichsleiterin Alexandra Gärtner setzt große Hoffnung in das neue Modell. „Wir möchten unseren Partnern eine attraktive Möglichkeit bieten, junge Talente zu gewinnen und gleichzeitig Mitarbeitende gezielt zu qualifizieren“, sagt sie. Das duale Studienmodell der IU verbinde akademisches Wissen mit Praxiserfahrung.

Die Studierenden arbeiten drei Tage pro Woche im Reisebüro und studieren zwei Tage – online oder an einem der mehr als 30 Standorte in Deutschland. Nach sieben Semestern erhalten sie den Bachelor of Business Administration mit Vertiefung Reiseanbieter- und Reisevertriebs-Management.

Die Kosten für die Studiengebühren übernehmen die Reisebüros – laut Jennifer Widera, Key-Account Managerin an der IU, „eine wertvolle Investition in die Zukunft“. Denn die Studierenden bringen aktuelles Fachwissen und digitales Know-how mit. Diese Vorteile unterstreicht auch Alexandra Gärtner. „Mit diesem Modell investieren unsere Partner aktiv in Bildung und Zukunftssicherung und positionieren sich zugleich als moderne Arbeitgebermarken.“

Antwort auf Digitalisierung

Für Dittrich ist die duale Ausbildung auch eine Antwort auf den Wandel im stationären Vertrieb. „Die Digitalisierung verändert alles: von der Kundenansprache über Social Media bis zur Buchungslogik. Viele in der Branche tun sich damit schwer“, sagt er. Die dual Studierenden brächten genau diese Fähigkeiten mit.

Gleichzeitig bleibe die persönliche Beratung wichtig. „Reisen muss man mit Emotionen verkaufen. Die Gäste sollen den Urlaub erleben, nicht nur konsumieren“, erklärt Dittrich. In seinem Büro gelte „Urlaub erleben" als Leitmotiv.

Und auch Carolin Vocks empfiehlt den Weg: „Es ist der perfekte Einstieg in eine Branche, die so vielfältig und spannend ist wie das Reisen selbst."

Konkrete Unterstützung für Reisebüros

Um Reisebüros zu unterstützen, hilft die IU bei der Suche nach Bewerbern und berät bei organisatorischen Fragen. Die RTK-Partner erhalten zudem einen Zugang zum Praxispartnerportal der Hochschule und können das duale Studienmodell nutzen, um Nachwuchskräfte zu binden. Partnerbüros erhalten laut einer Mitteilung darüber hinaus fünf Prozent Rabatt auf die Studiengebühren. 

Die Initiatoren sind überzeugt, dass das Modell gut ankommt. Nach einer ersten Vorstellungsrunde der IU hätten sich bereits erste interessierte Reisebüros gemeldet.
 

Ute Fiedler