Erst vor wenigen Wochen hatte Veranstalter FTI seine Führungsspitze ausgetauscht: Geschäftsführer Ralph Schiller wurde von Karl Markgraf abgelöst und wechselte in den Aufsichtsrat, parallel dazu verließen Wolfgang Altmüller und Florian Amereller das Gremium. Nun gab es einen weiteren Wechsel: Martin Hauschild, seit 2021 Finanzchef des Veranstaltergeschäfts, hat das Unternehmen bereits zum 1. August verlassen. Ein Nachfolger ist laut FTI schon gefunden, Details wollte der Konzern auf Nachfrage nicht preisgeben. Zuerst hatte Business Insider über die Personalie berichtet.
Martin Hauschild war elf Jahre lang bei FTI tätig und zeichnete unter anderem für die Tochterfirma Big Xtra verantwortlich. Seit zwei Jahren war er CFO des Bereichs Tour Operating, der seit anderthalb Jahren von CEO Casper Urhammer geleitet wird.
Hohe Verschuldung
Brancheninsider mutmaßen, dass Hauschilds Ausscheiden auch mit der hohen Verschuldung von FTI zusammenhängt. Im Zuge der Corona-Pandemie war die FTI Group 2020 in finanzielle Schwierigkeiten geraten und wurde mit Staatsgeldern in Millionenhöhe gerettet.
Der Gesamtbetrag der stillen Einlage aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) beläuft sich laut einer FTI-Sprecherin auf 242,1 Millionen Euro. Ein erstes Nachrangdarlehen umfasst ein Volumen von 235 Millionen, ein zweites 118 Millionen Euro. Bis April 2022 seien von Letzterem jedoch nur 99,3 Millionen Euro in Anspruch genommen worden. Die restliche Summe über 18,7 Millionen Euro sei von der FTI Group nicht bezogen worden, heißt es.
Dem WSF liege eine mehrjährige Laufzeit zugrunde, teilte die Sprecherin mit. Den Rückzahlungsplänen komme die FTI Group „verlässlich“ nach. Bislang zurückgezahlt worden seien Ende März 2021 insgesamt 40,4 Millionen Euro als Tilgungsleistung zum ersten Nachrangdarlehen.

