Im europaweiten Vergleich fallen in Deutschland derzeit die meisten Flüge aus. Dies hat eine Analyse des Daten-Dienstleisters und Beratungsunternehmens Mabrian ergeben.
Demnach führt Deutschland mit einem Anteil von rund 6,1 Prozent gestrichener Abflüge die Top Ten an, gefolgt von Großbritannien mit 3,2 Prozent und Italien (2,3 Prozent). Auch bei der absoluten Zahl gecancelter Flüge steht Deutschland mit fast 1.500 Ausfällen ganz oben auf der Liste.
Für die Untersuchung hat Mabrian die Zahl der Flüge, die am 14. Juni für den Zeitraum vom 1. bis 15. Juli geplant waren, mit den Flugplanungen am 5. Juli verglichen. Daraus wurde die Zahl an Streichungen sowie deren prozentualer Anteil an den ursprünglich geplanten Flügen ermittelt und den Ländern zugeordnet.
Studie: Flug-Chaos hält länger an
Eine Analyse von Allianz Trade dämpft derweil die Hoffnung auf baldige Besserung. Der Kreditversicherer geht davon aus, dass das Chaos an den Flughäfen weiter anhalten könnte. In einem finanziell angespannten Umfeld gebe es für Airlines kaum Anreize, das während der Pandemie abgebaute Personal aufzustocken, heißt es.
„Die Fluggesellschaften versuchen, die Verluste von zwei Jahren Corona-Pandemie wettzumachen“, erklärt Milo Bogaerts, CEO von Allianz Trade in der DACH-Region. „Allerdings sind die größten Fixkostenträger in Europa Löhne und Gehälter. Die Kosten für Treibstoff hingegen sind variabel und solange sie weiter in die Höhe gehen, ist der Anreiz gering, auch die Personalkosten zu steigern.“