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Destinationen

Regierung plant „doppelten Neustart der Tourismusbranche“

Für DRV-Präsident Norbert Fiebig (links), hier mit der Tourismusbeauftragten Claudia Müller und Spaniens Botschafter Ricardo Martinez Vazquez, sind die Eckpunkte der Tourismusstrategie zu unkonkret

Für DRV-Präsident Norbert Fiebig (links), hier mit der Tourismusbeauftragten Claudia Müller und Spaniens Botschafter Ricardo Martinez Vazquez, sind die Eckpunkte der Tourismusstrategie zu unkonkret. Foto: Christian Wyrwa

Das Bundeskabinett in Berlin hat am Mittwoch Eckpunkte der Regierung zur Weiterentwicklung der Nationalen Tourismusstrategie beschlossen. Die Strategie soll einen „doppelten Neustart der Tourismusbranche nach der Corona-Krise flankieren“, heißt es in einer Mitteilung des Wirtschafts- und Klimaschutzministeriums. Zum einen sei es notwendig, die Branche für die Zukunft klimaneutral, nachhaltig und digital aufzustellen, zum anderen gelte es, „die vielfältigen Strukturen, die durch die Corona-Krise hindurch gerettet wurden, zu erhalten und fortzuentwickeln“.

Rasche Transformation zur Klimaneutralität

„Ein erfolgreicher Neustart der Tourismusbranche kann auf Dauer nur tragen, wenn Umwelt und Klima geschützt, natürliche und kulturelle Lebensräume bewahrt, Fach- und Arbeitskräfte gebunden und Innovationen, gerade im digitalen Bereich, optimal genutzt werden“, betont die Tourismuskoordinatorin der Bundesregierung, Claudia Müller. Insbesondere möchte die Bundesregierung die Branche dabei unterstützen, ihren eigenen Beitrag zu einer möglichst raschen Transformation hin zur Klimaneutralität zu leisten.

Im Einzelnen greifen die Eckpunkte Zukunftsthemen Klimaneutralität und Umwelt- und Naturschutz, Digitalisierung, Fachkräftesicherung und Wettbewerbsfähigkeit im Tourismus auf, die als Schwerpunkte in das geplante Arbeitsprogramm der Bundesregierung einfließen sollen. Dieses werde auf konkreten branchenübergreifenden wie auch branchenspezifischen Maßnahmen aufsetzen und soll laut Regierung noch in diesem Jahr vorgestellt werden. 

DRV: Eckpunkte sind zu unkonkret

Nach Ansicht des Deutsche Reiseverbands (DRV) werden damit zwar die wesentlichen Herausforderungen der nächsten Jahre für die Branche wie Transformation, Fachkräftemangel und Digitalisierung benannt. Allerdings bleibe die Bundesregierung hinsichtlich der Lösungsansätze und Maßnahmen sehr unkonkret.

Aus den vorgestellten Eckpunkten könne die Reisewirtschaft bislang nicht genau erkennen, welchen Kurs die Regierung verfolgt, heißt es in einer Mitteilung. Dazu müsse sie ihre konkreten Schritte, Initiativen und Maßnahmen vorlegen.

Tourismuskoordinatorin Müller war jüngst auch zu Gast beim Sommerfest des DRV in der Botschaft von Spanien in Berlin. In einem Grußwort unterstrich sie die Bedeutung des Tourismus für die Gesamtwirtschaft in Schwellen- und Entwicklungsländern. Der Tourismus gehöre in vielen Ländern zu den wichtigsten Wirtschaftsfaktoren. Rund 200 Politiker, Mitarbeiter aus Bundesministerien, Vertreter von diplomatischen Corps, Touristikexperten und Journalisten hatten das Sommerfest besucht.

Thomas Riebesehl
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