Seit dem 21. Februar sind die internationalen Grenzen von Australien wieder offen. „Das hört sich an, als wäre es schon ewig lange her“, sagt Eva Seller, Europa-Chefin vom Fremdenverkehrsamt Tourism Australia. Doch die Expertin erinnert im Gespräch mit touristik aktuell daran, dass es Australien wie vielen anderen Ländern nach der Corona-Hochphase geht. „Es dauert, bis alles wieder wie vor Covid-19 läuft.“
Probleme wie die verknappten Flugkapazitäten oder verlangsamte Antwortgeschwindigkeiten von touristischen Partnern wie Inbound Tour Operators werden aktuell in Angriff genommen. Gerade bei letzteren werden laut Eva Seller die Teams wieder aufgestockt. „Die Kollegen wirbeln hinter den Kulissen, sie unternehmen alles, damit die ausländischen Vertriebspartner zufrieden sind.“ Man sei zwar noch nicht wieder bei 100 Prozent der Leistungskraft, aber wieder „sehr gut“ aufgestellt.
Flugkapazitäten werden wieder aufgestockt
Auch die bereits angesprochenen Flugkapazitäten nach Downunder werden fortwährend aufgestockt. Die Zahl der weltweit verfügbaren internationalen Inbound-Sitze liegt in diesem Monat bei 59 Prozent der gewohnten Kapazitäten, die in der Vor-Corona-Zeit verfügbar waren. Dieser Wert soll bis Ende Dezember auf 69 Prozent gesteigert werden. Bis Ende März 2023 sind 76 Prozent anvisiert.
Auch für Flüge aus Deutschland wird das Angebot nach und nach aufgestockt. Vor Corona gab es 192 Flugverbindungen mit maximal fünf Stunden Stopover. Momentan liegt dieser Wert bei 129 Flugverbindungen. Im Dezember sollen es 144 sein – damit hätte man wieder 77 Prozent der früheren Verbindungen erreicht.
Nach den Schilderungen von Eva Seller sind die Angebote der Airlines nach Australien unterschiedlich. Carrier wie Singapore Airlines, Qatar oder Emirates hätten ihr Angebot wieder stark nach oben gefahren. Andere wie aus Fernostasien seien noch weit von ihrem früheren Angebot entfernt.
Hohe Flugpreise
Problematisch seien zudem die hohen Flugpreise aufgrund der beschränkten Kapazitäten. „Es ist derzeit nicht leicht, die Flüge zu bekommen, die Urlauber wollen“, so die Europa-Chefin von Tourism Australia. Sie rät Reisenden deshalb, so früh wie möglich zu buchen. Gleichzeitig erwartet sie, dass die Flugpreise ab März nächsten Jahres wieder ein „verträgliches“ Niveau erreichen werden.
Warum der Fachkräftemangel in der australischen Touristik auch ein Problem für die deutschen Australien-Veranstalter ist, wie das Reisegeschäft im Hinblick auf deutsche Gäste angelaufen ist und warum 2023 ein „Wechseljahr“ für die Branche in Downunder wird, lesen Sie im Australien-/Neuseeland-Special in der neuen Ausgabe von touristik aktuell, die Anfang nächster Woche erscheint.