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Erdbeben: „Visa-Erleichterung wäre eine riesige Hilfe“

Sieht in einer möglichen Visa-Erleichterung eine große und kostenlose Hilfe für Betroffene des Erdbebens: Reisebüro-Inhaber Önder Sancarbarlaz. Foto: privat

Sieht in einer möglichen Visa-Erleichterung eine große und kostenlose Hilfe für Betroffene des Erdbebens: Reisebüro-Inhaber Önder Sancarbarlaz. Foto: privat

Der Schock über die Erdbeben-Katastrophe in der Türkei und in Syrien sitzt tief, die Solidarität ist zum Glück gigantisch. Der Osnabrücker Reisebüro-Inhaber Önder Sancarbarlaz bringt nun noch eine weitere mögliche Hilfe ins Spiel: Er fordert die Bundesregierung auf, für eine begrenzte Zeit die Visa-Auflagen für Menschen aus den betroffenen türkischen Regionen zu lockern. 

Familienzusammenhalt als großer Vorteil

„Die Türken haben einen starken Zusammenhalt in ihren Familien – und viele durch das Erdbeben obdachlos gewordene Menschen finden Zuflucht bei Familienmitgliedern in anderen Regionen der Türkei“, so Sancarbarlaz. Vorübergehend zu Angehörigen nach Deutschland zu kommen, sei jedoch nach wie vor sehr schwierig.

Ein Lockern der Visa-Auflagen wäre deshalb eine „riesige Hilfe“, zumal sie leicht umzusetzen und kostenfrei wäre, betont der Reisebüro-Inhaber, der im DRV-Auslandsauschuss als stellvertretender Vorsitzender aktiv ist. Deutschland könne auf diese Art und Weise ein „tolles Zeichen der Solidarität“ setzen.

Aufruf für Türkei-Urlaub im Sommer

Eine andere Art der Solidarität wäre es aus seiner Sicht, wenn die Deutschen weiterhin Urlaub in der Türkei buchen würden. „Die Urlaubsgebiete sind nicht vom Erdbeben betroffen. Und Urlauber nehmen Menschen, die aktuell ohne Obdach sind, auch ihre Unterkunft nicht weg“, verweist Sancarbarlaz auf riesige Kapazitäten allein in der Region Antalya.

„Geld spenden ist okay, aber auch die Urlaubsbuchung ist eine Art Spende.“ Der engagierte Touristiker verweist dabei auf Tausende von Arbeitsplätzen, in denen Menschen aus den betroffenen Erdbebenregionen beschäftigt sind. „Wenn sie jetzt auch noch arbeitslos werden würden, wäre das die nächste Katastrophe.“

Matthias Gürtler
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