Die Buchungslage für zahlreiche Destinationen in Osteuropa bleibt dynamisch. Während die großen Reiseveranstalter mit der Nachfrage für die von ihnen angebotenen Destinationen wie beispielsweise Polen, Bulgarien, Tschechien, Montenegro und Ungarn zufrieden sind, sind bei den kleineren Spezialisten die Auswirkungen des Ukraine-Krieges noch immer zu spüren. „Unsere Gäste meiden aktuell Länder in der Nachbarschaft Russlands und der Ukraine“, sagt beispielsweise Michalina Reimann, Produkt-Managerin bei Gebeco. „Das bedauern wir sehr, da das Reisen in diese Länder sicher ist und viele fantastische Erlebnisse garantiert, ob kulturell oder in der Natur.“
Von einer Buchungszurückhaltung spricht auch Go-East-Geschäftsführer Jochen Szech. Das Osteuropa-Geschäft laufe noch nicht wieder rund. Das liege unter anderem an der Berichterstattung in den Medien, die von einem Krieg in Osteuropa sprächen, was die Kunden verunsichere. „Wir waren in den Zielgebieten und es ist überall völlig normal“, berichtet Szech.
Polnische Ostsee ist stark nachgefragt
Neben dem Ukraine-Krieg wirkt sich laut Carsten Okkens, Geschäftsführer von Schnieder Reisen, auch die angespannte Wirtschaftslage auf die Nachfrage aus. „Die Buchungslage entspannt sich etwas, aber wir merken noch immer eine deutliche Zurückhaltung für Osteuropa und eine stärkere Konzentration auf Skandinavien, Großbritannien und Irland“, sagt er. Doch so langsam sei eine leichte Entspannung zu spüren. „Auto- und Motorradreisen, aber auch Aktivreisen wie etwa Rad- und Wandertouren in Polen und im Baltikum werden bei uns gerne gebucht.“
Bei anderen Leistungsträgern steht Polen, insbesondere die polnische Ostsee, ebenfalls hoch im Kurs. Als Gründe nennt Dertour-Produk-Managerin Kathrin Holzbrecher das „hervorragende Preis-Leistungs-Verhältnis“ und ein „attraktives Hotelangebot“ mit großem Wellness-Angebot. Die Nachfrage sei so groß, dass insbesondere Familien zeitnah buchen sollten, heißt es von TUI. Die Hochsaison sei bereits sehr gut gebucht.