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Reisevertrieb

URV: Hohe Nachfrage nach Corona-Schutz

URV-Vorstand Katharina Jessel glaubt nicht, dass der Ukraine-Krieg die Reisesaison verhagelt

URV-Vorstand Katharina Jessel glaubt nicht, dass der Ukraine-Krieg die Reisesaison verhagelt. Foto: URV

Obwohl die Pandemie bereits ins dritte Jahr geht, stellt die Union Reiseversicherung (URV) nochmal einen deutlichen Anstieg der Nachfrage nach zusätzlicher Corona-Absicherung fest. „Es gibt einen Trend zum Covid-Schutz, die Buchungen unserer Zusatzversicherung ziehen massiv an“, berichtet URV-Vertriebschef Alexander Piwonski. So hätten die Vertragsabschlüsse beim Produkt „Covid-19 Protect plus“ in den ersten beiden Monaten 2022 über dem Vorjahr gelegen.

Laut URV wurden seit Einführung der Zusatzversicherung 40.000 Verträge abgeschlossen, die Zahl der versicherten Personen liegt bei 218.000. Wegen der fortdauernden Pandemie hatte der Anbieter den Corona-Baustein verlängert, er ist aber nach wie vor nicht Teil des Grundpakets der Reiserücktrittskostenversicherung.

Beitragseinnahmen in Deutschland stabil

Insgesamt haben sich im vergangenen Jahr die Beitragseinnahmen bei der URV im Deutschland-Geschäft „auf einem stabilen Niveau entwickelt“ und sind um gut zwei Prozent auf 64,5 Millionen Euro gesunken, wie URV-Vorstand Katharina Jessel anlässlich der ITB bilanzierte. „Wir haben das Glück, dass wir einen hohen Bestand von Jahrespolicen haben.“ Das verschaffe sowohl dem Versicherer als auch den Vertriebspartnern Stabilität und Planbarkeit. Laut Unternehmen liegt die Quote der Jahresverträge im touristischen Bereich bei über 50 Prozent.

Über alle Märkte gesehen sind die Einnahmen 2021 aber rückläufig gewesen. Demnach verzeichnete die URV im letzten Jahr gebuchte Bruttobeiträge in Höhe von 76,6 Millionen Euro, 35 Prozent weniger als 2020. Auch die Einnahmen aus dem nach wir vor größten Umsatzbringer Rücktrittskostenversicherung gingen von 84,7 auf 68,7 Millionen Euro zurück. Grund ist laut Jessel ein Sondereffekt: „Wir haben uns 2021 nach 20 Jahren aus politischen und regulatorischen Gründen vom englischen Markt zurückgezogen.“

Ukraine-Krieg: Keine großen Auswirkungen erwartet

Gesunken waren wegen der Pandemie aber auch die Kosten für Versicherungsfälle: Sie gingen im deutschen Markt infolge der eingeschränkten Reisemöglichkeiten überproportional zu den Beitragseinnahmen von 71,3 auf 23,4 Millionen Euro zurück. „Uns ist klar, dass es in diesem Jahr nicht bei dieser geringen Schadenquote bleiben wird“, so Katharina Jessel.

Der Krieg in der Ukraine wird nach Einschätzung des Versicherers indes keine gravierenden Auswirkungen auf die Reisetätigkeit der Deutschen haben. Zwar gebe es momentan viele Fragen von Kunden zur aktuellen Situation. Aber da die Hauptreiseströme im Sommer in die Mittelmeerregion gingen, rechnet Jessel „Stand heute nur mit geringen Stornierungen gebuchter Reisen und einem geringfügig veränderten Reiseverhalten.“ Im operativen Geschäftsbetrieb erwartet die URV wegen der Luftraumsperrungen in Russland und der Ukraine Veränderungen bei Rückholtransporten aus Asien.

Thomas Riebesehl
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