Reisevertrieb

QTA: Kollektivvertrag ohne FTI und mit sieben Neuen

QTA-Sprecher Bösl: TUI bleibt Partner beim Kollektivvertrag, FTI steigt aus. Foto: Iven Matheis/RTK

QTA-Sprecher Bösl: TUI bleibt Partner beim Kollektivvertrag, FTI steigt aus. Foto: Iven Matheis/RTK

Der vor zwei Jahren gestartete Kollektivvertrag der QTA ist mit deutlichen Änderungen in das neue Touristikjahr gestartet: Sieben Veranstalter sind neu dabei, FTI dagegen ist ausgestiegen. 

Insgesamt haben über knapp 30 Reiseveranstalter und Partner den neuen Vertrag unterschrieben, darunter Marktführer TUI. Newcomer sind LMX, Tischler Reisen, Wolters Rundreisen, Medina Reisen, Camp Go, Superadria und Tourenia. Letzterer ist erst seit Juni auf dem deutschen Markt aktiv.

FTI will sich auf Start-up-Programm konzentrieren

Der Ausstieg von FTI liegt laut QTA-Sprecher Thomas Bösl daran, dass sich die Münchner „auf ihr Start-up-Programm konzentrieren“ wollen. Man sei allerdings in der Planung für ein neues gemeinsames Projekt der QTA mit den Münchnern.

Die Provisionsstaffeln bleiben Bösl zufolge unverändert. Das bedeutet, dass Reisebüros über den Kollektivvertrag mindestens zehn Prozent Grundvergütung bei den Veranstaltern erhalten. Am Ende des Geschäftsjahres wird der Gesamtumsatz bei allen teilnehmenden Veranstaltern gebündelt abgerechnet und die Zusatzprovision ausgeschüttet. Die relevanten Umsatzstufen bleiben trotz neuer Veranstalter unverändert.

„Bei über 300.000 Euro Umsatz sind das nochmals 0,4 Prozent on top, die Staffeln gehen bis zwei Prozent hoch“, erklärt Bösl. Einer der Gründe für den Kollektivvertrag ist, dass sich die Reisebüros auf das Verkaufen allgemein konzentrieren sollen.

Jedes Büro kann nun einen Vertrag abschließen

War es bisher notwendig, dass Reisebüros entweder einen Agenturvertrag mit TUI oder bei FTI unterschrieben hatten, fällt dieser Passus nun komplett weg. „Grundsätzlich kann jedes QTA-Büro den Kollektivvertrag unterschreiben“, so Bösl. Wichtig bleibt, dass die teilnehmenden Reisebüros – sofern nicht schon geschehen – innerhalb von 24 Monaten die Midoffice-Systeme Ihrer Kooperation nutzen.

In diesem Kontext beschwört der QTA-Sprecher die Reisebüros einmal mehr, ihre Kundendaten einzupflegen. „Ohne Kundendaten geht gar nichts“, ist er überzeugt. Gerade in Zeiten des Personalmangels, der in den nächsten Jahren durch den Abschied vieler Fachkräfte in die Rente noch schlimmer werde, müsse man die Bürokratie automatisieren, die die Fachkräfte „nervt und demoralisiert“. „Der Expedient soll mit seiner Fachkenntnis beraten und verkaufen“, meint Bösl.

Interessierte Reisebüros haben jetzt bis 30. November Zeit, den Kollektivvertrag zu unterschreiben. Bislang waren rund 500 Agenturen dabei.

Ein Interview mit Thomas Bösl zur QTA und dem 20-jährigen Jubiläum von Deutschlands größter Reisebüro-Allianz lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von touristik aktuell (ta 45-46/2022). Das Heft ist auch als E-Paper erhältlich.

Sylvia Raschke
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