Reisevertrieb

Reisebüro-Umsatz: Das alte Niveau rückt näher

Die Buchungslage ist nach wie vor gut. Dennoch könnten die Reisebüros ein starkes Kurzfristgeschäft gebrauchen

Die Buchungslage ist nach wie vor gut. Dennoch könnten die Reisebüros ein starkes Kurzfristgeschäft gebrauchen. Foto: mg

Das Ostergeschäft hat sich wie erwartet positiv auf die Umsatzentwicklung der Reisebüros ausgewirkt: Der fakturierte Gesamtumsatz der im Tats-Reisebürospiegel erfassten Agenturen lag im April mit fast 23 Prozent über dem Vorjahr. Damals fiel Ostern ebenfalls in den April, allerdings gab es zum Teil noch Reiseunsicherheiten wegen der Corona-Pandemie. Die Buchungseingänge lagen im Vergleich zum April 2022 mit fast 20 Prozent im Minus.

Was zunächst nach einer schlechten Nachricht klingt, hat seine Gründe: Während die Reisebüros in diesem Jahr bereits ein gutes Buchungspolster haben, begann das richtige Buchungsgeschäft 2022 aufgrund der Corona-Situation in den Wintermonaten erst im Frühjahr. Entsprechend hoch war der Nachholbedarf.

Weiter hohes Plus im Vergleich zum Vorjahr

Wie gut das Geschäft der Reisebüros in diesem Jahr insgesamt läuft, zeigt sich am touristischen Auftragsbestand der Tats-Datenbank: Für Reisen bis Oktober dieses Jahres steht ein Plus von 28 Prozent in den Büchern. Dass dieser Wert im März noch bei 36 Prozent lag, ist kein Anlass zur Sorge: Mit dem Rückgang war aufgrund der starken Frühbucherphase im Januar und Februar durchaus zu rechnen.

Die Teil-Sparte Kreuzfahrten lagt im April beim Auftragseingang mit plus 4,4 Prozent auf einem ähnlichen Niveau wie vor einem Jahr, der Auftragsbestand nach Reisedatum zeige bei den Kreuzfahrten mit plus 55 Prozent „allerdings weiterhin einen deutlich positiven Trend“, heißt es von Tats.

Umsatz von 2019 noch nicht erreicht

Der Gesamtumsatz der Reisebüros hat den Zahlen des Frankfurter Dienstleisters zufolge im April das Niveau von 2019 erreicht und teilweise sogar etwas übertroffen. Der abgerechnete touristische Umsatz lag allerdings mit rund neun Prozent unter dem Niveau von April 2019. Dies zeigt, dass die Branche trotz des deutlichen Wachstums im Vergleich zu 2022 nach wie vor noch nicht das frühere Niveau erreicht hat.

Die detaillierte Analyse gibt es auf der Homepage von Tats.

Matthias Gürtler
Anzeige