Die Vorstandswahlen des DRV versprechen in diesem Jahr so spannend wie nie zuvor zu werden. Erstmalig haben sich mit VUSR-Chefin Marija Linnhoff, Alpha-Geschäftsführer Albin Loidl und Reisebüro-Inhaber und Social-Media-Experten Benjamin Bindewald gleich drei Vertriebsspezialisten um das Präsidentenamt beworben. Darüber hinaus treten in Säule A, die die mittelständischen Reisemittler vertritt, gleich sechs Kandidaten für lediglich drei Vorstandsposten an.
Zudem dürfte die Branche gespannt darauf blicken, wer in Säule C das Rennen macht. Um das Amt des Vizepräsidenten konkurrieren Tim Dunker, Geschäftsführer von Ameropa, und Harald Rutert, Generalbevollmächtigter von Schauinsland-Reisen.
Foto: Ameropa
Tim Dunker
Tim Dunker arbeitet seit 30 Jahren in der Touristik, davon fast 25 Jahre als Geschäftsführer im Mittelstand. Diese Erfahrungen will er nutzen, um die vielen kleinen und mittleren Reiseveranstalter im DRV „mit einer starken Stimme im Präsidium“ zu vertreten, schreibt er in seinem Wahl-Statement.
Als seine Schwerpunkte nennt der Ameropa-Chef „digitale Zukunftskompetenz“, „Verlässlichkeit und Dialog“ sowie „faire Rahmenbedingungen und Nachhaltigkeit“. Darüber hinaus will er Brücken zwischen unterschiedlichen Interessen bauen und den Mittelstand nachhaltig stärken.
Foto: Schauinsland-Reisen
Harald Rutert
Harald Rutert setzt sich für die Interessen der Mitglieder gegenüber Stakeholdern im Zusammenwirken mit den DRV-Organen ein. Seine Schwerpunkte sind „die Identifizierung von Deregulierungsfeldern, die Erarbeitung konkreter Vorschläge zu umsetzbaren Deregulierungsschritten (zum Beispiel Aufsicht DRSF, Abgaben, Pauschalreiserichtlinie etc.) sowie die Einigung der Interessenvertretungen des „Outgoing-Tourismus“.
Der Schauinsland-Reisen-Justiziar will den Verband in Richtung auf eine mitgliederbezogene, transparente, effiziente und außenwirksame Interessenvertretung stärken. Sein Fokus dabei liegt auf der Aufgabenverteilung zwischen den Gremien (Rollen Präsident und Geschäftsführer) und gegebenenfalls deren Anpassung, die Anforderungen an eine Vertretung in Brüssel, die Überprüfung der aktuellen Säulenstruktur auf ihre Sinnhaftigkeit sowie die Willensbildung und der Meinungsaustausch in der Säule C.
Nachdem der langjährige Vorstand in Säule C Phoenix-Chef Johannes Zurnieden seine Kandidatur zurückgezogen hat, buhlen noch drei weitere erfahrene Touristiker um zwei Vorstandsposten.
Foto: Bentour
Songül Göktas Rosati
Bentour-Chefin Songül Göktas-Rosati hatte sich bereits für die vergangene Legislatur beworben, war jedoch nicht zum Zuge gekommen. Nun wirft sie einmal mehr ihren Hut in den Ring. Sie will eigenen Aussagen zufolge den DRV mit direkter Ansprache und moderner Kommunikation näher an die Mitglieder bringen. Darüber hinaus will sie unter anderem eine stärkere Einbindung des Mittelstands in die Entscheidungsprozesse, Brücken zwischen großen und kleinen Unternehmen bauen sowie eine gemeinsame starke Interessenvertretung bilden.
Als Fokus-Themen nennt Göktas-Rosati die Sicherung der Pauschalreise als modernes „Rundum-sicher-Angebot“ und Nachhaltigkeit. Darüber hinaus geht es ihr darum, Reisen für jedermann erschwinglich zu halten, Arbeitsplätze zu sichern, die Branche als Berufsfeld attraktiver machen und die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber globalen Plattformen zu stärken.
Foto: Hurtigruten Expeditions
Gebhard Rainer
Als weiterer Kandidat um einen Vorstandsposten hat sich Gebhard Rainer, CEO von Hurtigruten Expeditions, beworben. Er blickt auf mehr als 30 Jahre internationale Führungserfahrung in Tourismus und Hospitality zurück und steht eigenen Angaben nach „für strategische Weitsicht, Verlässlichkeit und die Fähigkeit, komplexe Veränderungen erfolgreich zu gestalten“. Als CEO von HX treibe er Innovation und Nachhaltigkeit in einer globalen Branche voran und verbinde wirtschaftliche Stärke mit ökologischer Verantwortung.
Im DRV will er seine internationale Expertise einbringen, um die Wettbewerbsfähigkeit der Mitglieder zu sichern, nachhaltige Standards zu etablieren und die Stimme des deutschen Tourismus auf globaler Ebene zu stärken. „Mein Ziel ist es, Orientierung zu geben, Chancen sichtbar zu machen und die Branche als verantwortungsvollen Gestalter der Zukunft zu positionieren“, sagt er.
Foto: Olimar
Pascal Zahn
Der Geschäftsführer von Olimar Reisen, Pascal Zahn, ist seit mehr als elf Jahren im DRV aktiv und tritt einmal mehr um einen Vorstandsposten an. Er will Stimme für die vielen kleinen und mittelständischen Reiseveranstalter sein, „die unser Verbandsprofil prägen, aber oft nicht im Rampenlicht stehen“, sagt er.
Das tue er bereits seit vielen Jahren – „verlässlich, praxisnah, mit engem Draht zu den Mitgliedern“. Er begrüße neue Gesichter im Verband ausdrücklich, denn Wandel tue gut.
„Aber: Gerade jetzt braucht es eine starke Stimme für die kleineren Player – damit sie nicht untergehen zwischen Skalendiskussionen und Großstrukturen“, so Zahn.
Er stehe für eine modernere, transparentere und offenere Verbandsarbeit. „Nachhaltigkeit, Nachwuchsförderung und praxisnahe Positionen bleiben meine Themen.“
Wahlen am 10. Oktober in Berlin
Gewählt wird am 10. Oktober im Zuge des DRV-Hauptstadtkongresses in Berlin. Rund 2.300 DRV-Mitglieder dürfen für ihre Favoriten voten. Insgesamt werden 3.263 Stimmen vergeben. Da sich die Anzahl der Stimmen nach der Anzahl der Mitarbeiter in den Unternehmen richtet, haben vor allem die Dertour Group, Aida, Alltours und Schauinsland großen Einfluss auf die Entscheidung.
Einen Überblick über alle Kandidaten finden Sie auf unserer Website und auf der Website des DRV. (uf)