Die großen deutschen Veranstalter werden die neue Touristensteuer auf den Balearen nicht in ihre Reisepreise einkalkulieren. Dies geht aus einer Umfrage von touristik aktuell hervor. Damit wird die Steuer auch im nächsten Jahr von den Kunden direkt vor Ort bezahlt.
Die Veranstalter, darunter TUI, Thomas Cook, DER Touristik, FTI und Alltours, berufen sich auf das entsprechende Gesetz, nach dem die Steuer vor Ort zu entrichten ist. Damit bleibt der Schwarze Peter - wie auch bei der Kurtaxe in Deutschland - bei den Hoteliers. Für sie bedeutet das Einziehen der Gelder einen hohen Zusatzaufwand.
Mit der Akzeptanz bei den Kunden scheint es keine größeren Probleme zu gehen. „Nach unserem Kenntnisstand wird die Steuer problemlos akzeptiert“, berichtet etwa Dertour-Produktleiter Jens Reinhardt. „Die Kunden nehmen die Steuer hin, auch wenn sie mit ihr nicht immer einverstanden sind“, heißt es bei Alltours.
Informiert werden die Kunden vom Veranstalter spätestens beim Zusenden der Reiseunterlagen. TUI hat zusätzlich eine so genannte „Zwangsinformation“ in die Buchungssysteme gestellt, um sicherzugehen, dass die Reisebüros ihre Kunden über die Steuer informieren. Ab dem Winter gibt es außerdem einen Hinweis im Preisteil.
Einzige Ausnahme unter den deutschen Veranstaltern ist derzeit Wikinger Reisen. Der Aktivreisespezialist übernimmt seit Juli die Steuer für seine Kunden. Das Angebot gilt für alle in den Katalogen 2016 ausgeschriebenen geführten Wander- und Radreisen. Die Bezahlung erfolgt vor Ort durch den Reiseleiter.
Auch bei den Touren in den Katalogen 2017 ist die Steuer bei Gruppenreisen in den Reisepreis inkludiert. Alle individuellen Wikinger-Gäste müssen die Touristensteuer hingegen im Hotel vor Ort bezahlen.
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