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Waldbrände auf Rhodos: Gepäckprobleme beschäftigen Veranstalter

Landeanflug auf Rhodos am Montag: Weite Teile der Insel sind von den Waldbränden nicht beeinträchtigt

Landeanflug auf Rhodos am Montag: Weite Teile der Insel sind von den Waldbränden nicht beeinträchtigt. Foto: TUI

Die Brandkatastrophe auf Rhodos hält die Veranstalter weiter in Atem. Nachdem TUI die meisten betroffenen Gäste in anderen Hotels untergebracht hat, muss nun die Rückreise organisiert werden. Zudem gibt es ein weiteres Problem: Viele der Gäste mussten im Zuge der Evakuierung ihre Koffer in den Hotels zurücklassen. „Es wird eine große Herausforderung, Kunden und Gepäck wieder zusammenzubringen“, sagt TUI-Sprecher Aage Dünhaupt.

Auch, wenn die Thematik mittlerweile als Priorität definiert wurde, werde es vermutlich Wochen dauern, bis die Kunden ihr zurückgelassenes Gepäck erhalten. Mehrere Tausend Menschen mussten ihre Hotels verlassen. Erst wenn die derzeit geschlossenen Unterkünfte wieder geöffnet werden, kann eine Bestandsaufnahme erfolgen. Betroffene erhalten laut Dünhaupt entweder vor Ort vom Reiseleiter oder nach ihrer Rückkehr ein Dokument mit QR-Code.

Betroffene erhalten Fragebogen

Wie TUI arbeiten auch die anderen Veranstalter wie Schauinsland-Reisen mit Hochdruck daran, dass Kunden ihr Gepäck so schnell wie möglich zurückerhalten. „Wir bereiten für Gäste, die sich dazu bei uns melden, einen Fragebogen vor, um dadurch die nötigen Angaben zu erhalten“, teilt ein Sprecher von Schauinsland mit. Da viele Gäste abrupt haben aufbrechen müssen und ihr Gepäck zum Teil auch am Strand zurücklass mussten, werde das Einsammeln und Zuordnen jedoch einige Zeit in Anspruch nehmen.

Darüber hinaus müssten, so der Sprecher, bürokratische Fragen zur Rückbeförderung geklärt werden, wenn unbegleitetes Gepäck per Flug transportiert werde. „Wir bedauern, dass es deshalb zu Verzögerungen kommen kann, und bitten unsere Gäste deshalb entsprechend um Verständnis und Geduld.“

Am Strand von Gennadi liegen gelassenes Gepäck ist laut dem Sprecher von Schauinsland-Reisen mittlerweile von den Behörden vor Ort eingesammelt und ins Rathaus von Rhodos gebracht worden; das Auswärtige Amt kommuniziere dazu die Telefonnummer +30 224 1361200. Der griechische Katastrophenschutz ist zudem unter +30 210 368 1259 und +30 210 368 1350 erreichbar.

FTI teilt auf Anfrage mit, dass ein Großteil der Gäste am Montag ihre Koffer aus den Hotels habe holen können. Zudem seien für Kunden, die ihre Koffer bei der Evakuierung am Strand zurücklassen mussten, Transfers zu den Koffer-Sammelstellen organisiert worden. „Sollten darüber hinaus Gepäckstücke zurückgelassen worden sein, kümmert sich unser Team vor Ort um die Nachbeförderung", sagt eine Sprecherin.

DER Touristik mit News-Ticker

DER Touristik arbeitet ebenfalls mit Hochdruck daran, dass Gäste ihre Koffer schnellstmöglich wieder erhalten. Dazu stehe man in engem Kontakt mit den Reiseleitern, den griechischen Behörden und Hotels. „Wer noch vor Ort ist und sein Gepäck aus wieder freigegebenen Hotels oder der Koffer-Sammelstelle in Rhodos-Stadt selbst abholen möchte, sollte sich unbedingt vorab mit unserer Reiseleitung vor Ort in Verbindung setzen“, teilt DER Touristik auf Anfrage mit. 

Für Anfragen zu sonstigen Gepäckthemen und Verlusten stehe die Kundenbetreuung per E-Mail unter kundenbetreuung(at)dertouristik.com zur Verfügung. „Auch etwaige Forderungsansprüche zum Beispiel wegen Taxikosten, Koffernachsendungen oder ähnlichem nimmt unsere Kundenbetreuung nach der Reise entgegen.“ Der Veranstalter hat alle Infos in einem News-Ticker zusammengestellt. 
 

Nicht alle Urlauber wollen nach Deutschland zurück

Derzeit bringen zahlreiche Veranstalter vorerst keine neuen Gäste mehr auf die Insel und organisieren Sonderflüge, um Kunden nach Hause zu fliegen. Doch auch wenn die Brände noch immer nicht unter Kontrolle sind, wollen nicht alle Urlauber zurückreisen, berichten Reisebüros. „Unsere Kunden haben uns mitgeteilt, dass alles gut ist und dass sie ihren Urlaub genießen“, sagt eine Reiseverkäuferin im Gespräch mit touristik aktuell. Gleiches berichtet auch TUI-Sprecher Dünhaupt. „Viele Gäste, die wir in anderen Hotels zum Beispiel im Norden untergebracht haben, wollen bleiben – zum einen, um ihr Gepäck zu holen, wenn die Hotels wieder öffnen. Zum anderen, um ihren Urlaub zu genießen.“ In zahlreichen Regionen der Insel sei das gut möglich. 

Drei Hotels wurden zum Teil beschädigt

Wie das griechische Ministerium für Tourismus mitteilt, sind von den etwa 75 Hotels in den von Waldbränden betroffenen Gebiet drei teilweise beschädigt worden. Etwa zehn Prozent der Inselfläche seien von den Feuern betroffen, heißt es in einer Pressenotiz. Eine Delegation der Regierung unter der Leitung der Tourismusministerin Olga Kefalogianni habe Rhodos besucht, Einrichtungen besucht, in denen Urlauber untergebracht waren, und Gespräch mit örtlichen Behörden und Tourismusvertretern geführt. Griechenland sei in der Lage, größere Krisen zu bewältigen, lautete ihre Botschaft. 

Die griechische Regierung hat zudem ein Q & A auf ihrer Website für Betroffene zusammengestellt.

 
Ute Fiedler
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