Nach der Corona-Pandemie sieht sich die Lufthansa Group wieder auf Kurs. „Nach einem guten Auftaktquartal, in dem wir unser Ergebnis deutlich verbessern konnten, erwarten wir nun einen Reise-Boom im Sommer und im gesamten Jahr einen neuen Rekord bei unseren Verkehrserlösen“, sagt Lufthansa-CEO Carsten Spohr. Besonders gut sei die Nachfrage auf touristischen Kurz- und Mittelstrecken; in diesem Bereich liege sie bereits über dem Niveau von 2019. Zum Jahresbeginn steigerte der Lufthansa-Konzern seinen Umsatz nach eigenen Angaben um 40 Prozent auf sieben Milliarden Euro.
Als Grund gibt der Konzern den hohen Nachholbedarf vor allem bei Privatreisen nach der Pandemie an. Beliebtestes Urlaubsziel sei erneut Spanien. Jedoch wachse auch das Interesse an Städte- und Kurzreisen. Unverändert stark bleibe die Nachfrage in den Premiumklassen.
Kapazitäten deutlich ausgeweitet
Insgesamt sind im ersten Quartal 2023 rund 22 Millionen Gäste mit den Airlines des Konzerns geflogen – eine deutliche Steigerung. 2022 waren es noch 13 Millionen Passagiere. Die Kapazitäten seien aufgrund der anhaltend hohen Nachfrage auf 75 Prozent des Vorkrisenniveaus im Jahr 2019 deutlich ausgeweitet worden. Laut Lufthansa lagen sie im ersten Quartal 30 Prozent über dem Vorjahresniveau.
Das Adjusted Ebit lag laut Konzern-Angaben bei Minus 273 Millionen Euro; im Vorjahr belief es sich noch auf ein Minus von 577 Millionen Euro. Der Nettoverlust ging ebenfalls zurück. Er reduzierte sich um 20 Prozent auf ein Minus von 467 Millionen Euro. Dass das Konzern-Ergebnis in den ersten drei Monaten noch negativ ist, liege vor allem an „üblichen saisonalen Effekten“. Belastet werde das Ergebnis zusätzlich durch Investitionen in die „operationelle Stabilität“ und die Auswirkungen mehrerer Streiks.
Investitionen in „operationelle Stabilität“
Neben Lufthansa-CEO Spohr blickt auch Remco Steenbergen, Finanzvorstand der Deutschen Lufthansa AG, optimistisch auf das laufende Jahr. Die Sommerreisesaison werde wesentlich zu der Erreichung der gesteckten Ziele für 2023 beitragen. „Dabei investieren wir weiter in die operationelle Stabilität, um unseren Kunden ein gutes Reiseerlebnis zu bieten, auch wenn wir deshalb bei Weitem nicht so effizient und produktiv operieren, wie wir uns das eigentlich vorgenommen haben. Umso überzeugter bin ich, dass fortgesetzte Effizienzverbesserungen wesentlich zu der angestrebten weiteren Verbesserung unserer Profitabilität beitragen werden.“
Weitere Zahlen wird Carsten Spohr während der Hauptversammlung der Deutschen Lufthansa Aktiengesellschaft am 9. Mai präsentieren.