Anzeige
Anzeige
Verkehr

Play stellt Flugbetrieb ein

Ein rotes Flugzeug der isländischen Airline Play steht auf einer Startbahn vor weiß-grau bewölktem Himmel

Aus für den Billigflieger aus Island: Play-Flugzeuge bleiben jetzt am Boden. Foto: Play

Das war ein relativ kurzes Gastspiel: Der angeschlagene isländische Billigflieger Play hat seinen Betrieb eingestellt und alle Flüge gestrichen, wie die Airline auf ihrer Website bekannt gegeben hat. Sie war erst vor gut vier Jahren mit ersten Maschinen gestartet, auch mehrere deutsche Airports wurden bedient.

Schwache Buchungszahlen und interner Streit

Isländische Medien berichten, dass eine schlechter als erwartete finanzielle Entwicklung, schwache Buchungszahlen in letzter Zeit nach negativen Medienberichten sowie interne Meinungsverschiedenheiten hinsichtlich strategischer Veränderungen Gründe für diesen Schritt seien. Zudem seien die vorgenommenen Änderungen am Geschäftsmodell der börsennotierten Gesellschaft zu spät erfolgt, heißt es.

Wie Play in einer Erklärung weiter mitteilt, verlieren etwa 400 Mitarbeiter ihren Job, außerdem sind Tausende Passagiere von Flugstreichungen betroffen. Auf der Website empfiehlt die Airline, sich bei anderen Fluggesellschaften nach Flügen zu erkundigen. Die naheliegendste Alternative ist der nationale Carrier Icelandair, der auch Strecken zwischen Island und Deutschland unterhält.

Aus für zwei Billigflieger binnen weniger Jahre

Damit steht nach der insolventen Wow Air innerhalb von wenigen Jahren ein zweiter Low-Cost-Carrier in Island vor dem Aus. Pikant ist, dass Play 2019 unter anderem ausgerechnet von ehemaligen Wow-Air-Managern gegründet wurde.

Play schlug sich schon länger mit wirtschaftlichen Probleme herum, weshalb die Fluglinie im Sommer ihr Geschäftsmodell geändert hatte. Demnach wurde der Umsteigeverkehr über den Hub am Flughafen Keflavík nach Nordamerika eingestellt, zudem sollten weniger Städteziele in Nordeuropa angeboten werden. So fielen deutsche Ziele komplett aus dem Flugplan heraus. Stattdessen wollte sich die Airline stärker auf „rentable Geschäftsbereiche“ wie Flüge von Island zu europäischen Sonnenzielen sowie Wetlease-Partnerschaften konzentrieren.

Thomas Riebesehl
Anzeige