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TUI will Reisebüros aussortieren

Weniger TUI-Logos: Mit dem neuen Provisionsmodell soll das Agenturnetz verkleinert werden

Weniger TUI-Logos: Mit dem neuen Provisionsmodell soll das Agenturnetz verkleinert werden. Foto: ck

Mit der Verkleinerung des Agenturnetzes will TUI jetzt offenbar ernst machen: „Wer künftig mit unserem Logo im Schaufenster werben will, muss einen TUI-Umsatz bringen, der unserer Marktposition entspricht“, sagt Deutschland-Chef Christian Clemens im Interview mit touristik aktuell. Und er kündigt an: „Das werden wir mit der neuen Provisionsregelung deutlich zum Ausdruck bringen.“ Das TUI-Provisionsmodell für das kommende Geschäftsjahr wird am 22. Juli vorgestellt.

Clemens stört, dass der Marktführer für die Investitionen in den stationären Vertrieb von manchen Reisebüros zu wenig Gegenleistung bekomme. „Mein Gefühl ist, dass unser Logo hier nur als Aushängeschild benutzt wird, um andere Veranstalter zu verkaufen.“

Von den Maßnahmen könnten bis zu 30 Prozent der Agenturen betroffen sein. „Wir haben heute etwa 10.000 Agenturen. Mittel- und langfristig sind es vielleicht noch 7.000“, so Clemens. TUI werde dann „nicht mehr an jeder Ecke verkauft“, aber mit den verbleibenden Büros wolle der Veranstalter mehr Geschäft erzielen.

Entscheidend sei aber nicht die Größe des Geschäfts. „Natürlich sind für uns auch weiterhin kleinere Reisebüros in der Fläche wichtig, die naturgemäß geringere Umsätze machen.“ Auch hier müsse aber der TUI-Anteil am Gesamtumsatz stimmen.

Auch die eigenen Reisebüros sollen noch stärker auf die TUI-Produkte eingeschworen werden. „Man muss nicht jeden Veranstalter und jeden Kreuzfahrtanbieter verkaufen“, findet der Deutschland-Chef. „Schließlich haben wir unter dem Dach der World of TUI selbst ein sehr breites Sortiment für fast jeden Kundenwunsch.“ Deshalb will er in allen Reisebüros noch stärker für die Beratung mit dem eigenen System Iris plus werben.

Das vollständige Interview finden Sie in der neuen Ausgabe 26-27/13 von touristik aktuell, die am Montag erscheint.